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Die Kapitel des Buches sind jeweils in Ort und Zeit der Handlung eingeordnet. Die Unterkapitel sind Ivy und Aidan gewidmet, die zumeist abwechselnd im auktorialen Erzählstil begleitet werden, sodass man trotz der nicht vorhanden Ich-Perspektive in die Gedanken der beiden eintauchen kann. Zudem gibt es einige Dialoge, die sehr natürlich geschrieben sind. Ansonsten habe ich ein bisschen länger an diesem Buch gelesen, was vielleicht daran liegt, dass die Autorin eine Vorliebe zu langen Sätzen hat. Protagonisten sind Ivy Aldrin und und Aidan Bell. Ivy Aldrin, Tochter des reichsten Unternehmers der Welt, Enkelin des Erfinders der Automaten, wächst wohlbehütet in einem goldenen Käfig auf. Sie ist sehr zurückgezogen, einsam und gilt als seltsam. Jedoch muss sie sich aufgrund ihres Familienstatus' auf sämtlichen Events der High Society zeigen. Berührungen mit anderen Menschen und neue Situationen sind nichts für sie. Als sie plötzlich entführt wird, muss sie auf eigenen Beinen stehen. Bisher war sie nur mit ihrer Welt vertraut, in der die Männer regieren und Frauen eher als schönes Modeaccessoire dienen. Aidan Bell, ist ein Automat und arbeitet im Flannigans. Der Besitzer des Ladens hat ihn in einer verlassenen Garage gefunden und repariert. Mehr als sein dortiges Leben kennt er nicht. Da Automaten keine Gefühle oder eigene Gedanken haben, stört das eintönige Leben wenig. Er existiert, um Befehle zu bekommen und auszuführen. Als die Nachrichten voll mit Beiträgen zu Ivy Aldrins Entführung sind, verändert sich etwas in ihm. Schließlich trifft er auf die "Prinzessin" und das Unausweichliche nimmt seinen Lauf. Zuerst denkt er, dass diese Veränderungen Fehlfunktionen sind. Doch es stellt sich heraus, dass er kein einfacher Automat ist, so wie er bisher dachte. Fazit: Diese Geschichte beginnt in einer Alltagssituation, ohne dabei alltäglich zu sein. Sie thematisiert, wie Maschinen unter Menschen leben und die Bevölkerung dadurch verarmt, denn diese beginnen, sämtliche Berufe für sie zu übernehmen. Doch eine Aufklärung, aus welchen Gründen künstliche Intelligenz schädlich sein könnte, steht nicht im Fokus. Vielmehr ist sie unterschwellig in eine komplexe Geschichte verwoben. Außerdem wird durch Ivy deutlich, dass Frauen doch noch nicht denselben Stellenwert haben wie Männer. Ich möchte behaupten, dass Deutschland in dieser Hinsicht schon sehr vorgeschritten ist, obwohl man selbst hier manchmal noch Unterschiede erkennen kann. Zudem zeigt Herz aus Bronze, dass Liebe keinerlei Grenzen kennt. Die Vielschichtigkeit der Story begeistert mich. Außerdem sind die beiden Protagonisten so liebevoll ausgearbeitet und beschrieben, dass man sie schnell ins Herz schließt. Das Buch ist sowohl düster und spannend, als auch hell und prunkvoll. Auch wenn es sich in die Kategorie Urban Fantasy einordnen lässt, so ist einiges davon gar nicht so unvorstellbar. Ich hoffe, die Fortsetzung lässt nicht zu lange auf sich warten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Zusätzlich habe mir aufgrund meiner Begeisterung sogar noch den Print gekauft.