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Mel

Posted on 4.2.2020

Der Prolog war recht derb und ich habe wirklich eine Weile braucht, bis mein Hirn nicht mehr dachte "Nein Bianka, geh nicht im Dunkeln raus, irgendeiner ist bestimmt ein Mörder." Aber wenn man sich wirklich auf den Inhalt konzentriert und keine Erwartungen aufbaut, kann man eine wirklich tolle Story lesen. Ich persönlich habe bisher noch nichts gelesen, womit ich diese Geschichte vergleichen könnte. Ich finde es unglaublich faszinierend, wie Melanie es schafft, sich in so viele verschiedene Autorenköpfe, die alle verschiedene Genre schreiben (wollen), hineinzuversetzen. Hinzu kommt, dass sie ausführlich über einige Projekte der Autoren schreibt und somit Geschichten in der Geschichte erschafft, die so spannend klingen, dass man sich wünschte, das Buch kaufen zu können. Ich bin ein großer Fan von Lucy's Story. Wie in jedem Buch gibt es natürlich am Ende die große Offenbarung und ganz ehrlich, speziell mit dieser hatte ich nicht gerecht. Ich hatte tausend Szenarien im Kopf, keines davon hat auch nur ansatzweise zur Auflösung gepasst (...na gut, bei Theos Geschichte war ich nah dran). Ich denke, dass ich so überrascht war, weil alles doch so einfach erklärbar war. Allerdings macht es das, menschlich gesehen, nicht weniger grausam... Übrigens, die Wortgefechte zwischen Dennis und Bianka gehören zu meinen Highlights. Sie sind gemeinsam so schlagfertig und charmant, dass man sie einfach mögen muss. Außerdem haben mich Theos Kapitel immer wieder in eine Stimmung á la Das Parfum von Patrick Süskind versetzt, obwohl ich nicht behaupten kann, dass die Geschichten wirklich vergleichbar wären. Abschließend möchte ich sagen, dass ihr dieses Buch nicht mit der Erwartung an einen typischen Triller aufschlagen solltet. Es hat zwar Szenen, die in diese Richtung gehen, aber für dieses Genre finde ich die Gesamtstimmung der Geschichte irgendwie nicht düster genug. Genau genommen wurde es in das Genre Mystery-Thriller eingeordnet, passender fände ich jedoch Mystery(-Roman). . Das Buch besteht aus zwei parallel verlaufenden Geschichten, die zuerst scheinen, als hätten sie keinerlei Verbindung zueinander. Während Biankas Kapitel in der Ich-Erzähler Perspektive verfasst sind, wird über Theo eher im auktorialen Erzählstil berichtet. Richtig cool sind unter anderem die Gedanken, die sich die Autorin über Wörter gemacht hat. Beispielsweise wird an einer Stelle über Illegalität, und dass nicht umsonst das Wort egal darin stecke, nachgedacht. Außerdem liebe ich die Vielzahl an Vergleichen.

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