Veronika
Achtung, SPOILER!!! Dieses Buch lag schon längere Zeit auf meiner Wunschliste, nur um dann noch eine Weile auf meinem SuB zu versauern. Ich habe mir dann im Mai endlich ein Herz gefasst, in das Buch reingelesen und es gefiel mir auf Anhieb, allerdings habe ich danach dann auch nicht mehr weitergelesen. Bis ich dann im November endlich dieses Buch von meinem Beistelltisch verschwinden lassen wollte, by the way ist das das 60. Buch, das ich letztes Jahr beendet habe. Ich weiß immer noch nicht, woher die ganze Motivation letztes Jahr herkam, so viele Bücher zu lesen, aber ich fand's klasse! - und ich bin irgendwie enttäuscht. Die Story von Dexter und Emma an sich ist eigentlich eine typische Roman-Erzählung (Mädchen liebt Junge, Junge merkt es erst (in dem Fall) zwei Jahrzehnte später), und doch haben mich ab der Hälfte des Buches Dex und Emma nur noch genervt. Dex wandelt sich zusehens in eine erbärmliche Figur, die in Alkohol- und Drogenmissbrauch abrutscht, um als Moderator noch irgendwie Fuß zu fassen, was ihm mit zunehmendem Alter immer schwerer fällt. Zudem erhärtet sich der Verdacht, dass Dex einfach nicht alleine sein kann (und will) und deshalb am laufenden Band irgendwelche Affären und Liebeleien beginnt, die nie wirklich ernst sind, bis er auf Sylvie trifft. Während Emma zwar auf dem Weg ist, mehr Selbstbewusstsein zu erlangen, geht dieses dann im nächsten Kapitel wieder flöten und findet auch kein Comeback mehr bis auf die letzten Kapitel. Auch ihren Lebenstraum, Schriftstellerin zu werden, kommt sie in keinster Weise nach, sondern nimmt, um überhaupt Geld zu verdienen, einen Lehrer-Job an. Als Dex und Emma dann schlussendlich zusammenfinden, heiraten und Zukunftspläne schmieden, stirbt Emma bei einem Fahrradunfall. Wir erfahren nur, dass es ein stürmischer Sommertag war, bei dem es heftig geregnet und der Wind sehr stark war. Wie es jedoch wirklich zu dem Unfall kam, erfahren wir nicht. Diese Tatsache hat mich unsagbar gestört, zeigt allerdings nur, wie schnell man (auch im realen Leben) einfach aus dem Leben gerissen wird, auch, wenn ich mir für die beiden etwas anderes gewünscht hätte. Es war für mich einfach nur frustrierend, wie beide einfach nicht den Mut aufbringen können, sich ihrer Gefühle endlich einzu- (und vor allem einander zu-)gestehen, obwohl sie sich schon so lange kennen. Es hätte beiden einfach so viel Leid erspart! Ich hätte hier am liebsten selbst Amor gespielt und den beiden einen gehörigen Tritt in den Hintern verpasst. Was mir allerdings besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass jedes Kapitel am 15. Juli spielt, angefangen im Jahr 1988, als Dex und Emma sich kennen lernten, bis hin ins Jahr 2007. Man erfährt nie, wie die jeweilige Story zum Ende des Kapitels endet, und das ist auch gut so; es zieht einen irgendwie in den Bann und man möchte doch herausfinden, wie es um die beiden im nächsten Jahr steht und ob sie endlich zusammen kommen. Dadurch, dass es sich so lange gezogen hat, hat mich dieses Buch leider nicht vollends überzeugen können. Dennnoch kann ich es für zwischendurch durchaus weiterempfehlen.