Booksurfer
Für Emma sollte es ein unvergesslicher Sommer werden in Camp Nightingale einem der prestige trächtigsten Sommercamps. Die Stimmung ist ausgelassen und alles scheint perfekt bis Emma eines Tages aufwacht und ihre drei Freundinnen Vivian, Allison und Nathalie verschwunden sind. Trotz einen großangelegten Suchaktion werden die drei nie gefunden. 15 Jahre später ist Emma Künstlerin und verarbeitet das schreckliche Ereignis in ihren Bildern. Als sie gerade auf dem Höhepunkt ihrer Kariere angekommen ist holt die Vergangheit sie ein. Camp Nightingale wird wiedereröffnet und Emma wird der Job als Kunstlehrerin angeboten. Sie sieht ihre Chance gekommen dem Verschwinden der Mädchen auf den Grund zu gehen und mit der Vergangenheit abzuschließen. Als plötzlich wieder 3 Mädchen verschwinden setzt Emma alles daran sie zu finden um ein für alle mal die Frage zu klären: Was geschah damals wirklich am Lake Midnight? Von Riley Sager hatte ich bereits Final Girls gelesen und fand das Buch zwar gut allerdings war es für mich zu leicht zu durchschauen. Nun war ich auf das neue Buch von ihm gespannt und kann sagen das ich diesmal bis zum Ende nicht mit der Auflösung gerechent habe. Das Setting im Sommercamp konnte der Autor für mich authentisch darstellen und ich hatte das Gefühl mich im Camp Crystal Lake aus Freitag der 13. zu befinden. Man hat unterschwellig die ganze Zeit ein ungutes Gefühl und einen beklemmenden Unterton in der Story. Unsere Hauptperson Emma ist nach den Ereignissen im Camp eine gebrochene Persönlichkeit die immer noch unter dem erlebten leidet. Und doch gibt es etwas dunkles das sie umgibt so das man ihr nicht wirklich trauen kann. Einen weiteren mysteriösen Aspekt bekommt die Geschichte durch Vivian. Durch ihr Verhalten und ihre Geschichten hat man das Gefühl das irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Riley Sager schafft es hier wirklich das man keiner der Hauptpersonen traut: jeder ist verdächtig, keiner unschuldig. Es werden so viele Spuren und falsche Fährten gelegt das man sich auch nie auf einen Verdächtigen festlegen kann. Die Geschichte findet auf zwei Zeitebenen statt: zum einen vor 15 Jahren als Emmas Freundinnen aus dem Camp verschwinden, und 15 Jahre später wenn Emma ins Camp zurückkehrt. Durch den Wechsel der Zeitebenen und dem flüssigen Schreibstil bleibt das Buch von Anfang bis Ende spannend. Es sei aber auch angemerkt das die Geschichte langsam erzählt wird und die Geschichte erst nach etwa der Hälfte so richtig an Fahrt auf nimmt. Der Autor lässt sich viel Zeit damit eine tolle Atmosphäre aufzubauen, die Geheimnisse aufzudecken und erst mit dem Schlußsatz ist auch wirklich erst das letzte Geheimnis offenbart. Durch den düsteren Unterton und dadurch das die Wahrheit sich nur langsam Schicht um Schicht entfaltet konnte mich Schwarzer See mit jeder einzelnen Seite fesseln. Für mich war das Buch ein kleines Highlight das ich nur jedem empfehlen kann.