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Booksurfer

Posted on 4.2.2020

Keinen Strom, keine Technologie nichts mehr... Nach einer Katastrophe gib es die Zivilisation wie wir sie kennen nicht mehr. England ist wieder zurück ins Mittelalter katapultiert worden und die Menschen leben unter erbärmlichen umständen. Als der Pfarrer von Adicott St. George unter mysteriösen Umständen stirbt wird ein junger Priester Fairfax in das kleine Städtchen geschickt um sich der Beerdigung anzunehmen. Nach seinem Eintreffen stellt Fairfax fest das der Pfarrer einiges zu verbergen hatte. Er sammelte verbotene Geräte und Relikte aus der alten Zeit die die Kirche verboten hat. War der Pfarrer ein Ketzer und musste deshalb sterben oder steckt mehr hinter seinem Tod? Robert Harris ist der Mann wenn es um intelligente Thriller geht. Mit Geschichten wie Pompeji, Angst, Konklave oder der Cicero Trilogie konnte er mich schon begeistern. So war ich echt gespannt auf sein neustes Werk und ich muss, schweren Herzens, sagen das ich enttäuscht war. Der Schreibstil ist typisch Harris, er schafft es durch seine Art sehr lebendige und detailreiche Bilder zu erschaffen. Leider gelingt ihm das nicht bei seinen Figuren die leider eindimensional und ohne Tiefe bleiben. Die Geschichte beginnt wirklich spannend denn Harris zeigt uns eine Welt nach dem Exodus der die Menschen um tausende von Jahren zurückwirft. Wir erleben die Geschichte aus Christopher Fairfax Sicht, ich hätte mir auch gerne noch ein paar andere Blickwinkel gewünscht um noch mehr über die die Zeit zu erfahren, wie die Menschen nun leben und die Welt sich neu geordnet hat. Leider verlaufen die interessanten Ansätze der Geschichte vor allem zum Schluss hin im Sand. Gerade als es anfängt spannend zu werden nimmt die Story einen verlauf der für mich einfach zu wirr und nicht mehr ganz nachvollziehbar war. Ich weiß nicht woran es lag. Wahrscheinlich aber daran das Harris normalerweise sehr fundiertes geschichtliches Wissen mit in seine Geschichte einfließen lässt. Bei "Der zweite Schlaf" ist das leider nicht so: hier versucht er sich an reiner Fiction und das will leider nicht so recht gelingen. Sehr schade da die Erwartungen an das Buch wirklich hoch waren.

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