S. J.
Ich liebe Shakespeare. Ein einfacher Fakt, den es über mich zu wissen gibt. Ich bin mit seinen Tragödien aufgewachsen und habe jedes einzelne seiner Werke mehrfach verschlungen. Als ich gesehen habe, dass die liebe Steffi eine "Romeo und Julia"-Adaption auf den Markt bringt war ich sofort Feuer und Flamme und habe dem Erscheinungstermin hingefiebert. Dieser ist heute und um 0.10h habe ich sofort mit dem Buch begonnen und es verschlungen bis die frühen Morgenstunden, als die Lerchen ihr Lied eingestimmt haben. Und ich muss sagen, dass sich das lange Warten durchaus gelohnt hat. "Luca & Allegra – Liebe keinen Montague" ist eine hervorragende Adaption, die mich rundum einfach zufrieden gestellt hat. Stefanie Hasse weiß, wie man die Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Es war zwar mein erstes Buch der Autorin, wird allerdings auf keinen Fall das letzte bleiben. Ihr Schreibstil ist flüssig und hat etwas Magisches an sich, wodurch es einem unmöglich wird das Buch aus der Hand zu legen (nur beim Essen habe ich meinen Reader dann doch zur Seite gelegt und eine kleine Verschnaufpause eingelegt). Was mir ganz besonders positiv sofort aufgefallen ist, ist die Gliederung des Buchs. Es ist eine fantastische Idee es in Akte und Szenen zu gliedern, da kommt direkt wieder Shakespeare-feeling auf. Auch die Originalzitate und die Phrasen in Latein haben es mir sehr angetan. Doch ehe ich ins Schwärmen gerate, mache ich lieber weiter! Luca und Allegra sind ein absolutes Traumpaar und es fällt sehr leicht sich ebenfalls in Luca und seine eisblauen Augen zu verlieben. Auch wenn die beiden von Anfang gespürt haben, dass sie füreinander geschaffen sind, hätte ich mir aber nichtsdestotrotz noch ein paar mehr gemeinsame Augenblicke gewünscht, um Luca besser kennenzulernen. Die Momente, die die beiden miteinander verbringen sind zwar atemberaubend, herzerwärmend und absolut romantisch, aber ein paar mehr hätten mir trotzdem gefallen. Beide sind allerdings durchweg sympathisch und es braucht keine Sekunde, ehe man mit ihnen sympathisiert. Auch sind die Entwicklungen, die beide durchlaufen, authentisch und nachvollziehbar. Ein weiterer, positiv anzumerkender Aspekt, sind die Nebencharaktere, die hervorragend in die Geschichte eingebunden werden und in keiner Weise überflüssig erscheinen. Besonders schnell ins Herz geschlossen habe ich den zuckersüßen Alessandro Capulet, der mit seiner niedlichen und zugleich charmanten Art genau weiß, wie er die Damen um den kleinen Finger wickelt. Mich hatte er schon bei seiner ersten Szene in seinen Bann gezogen. Auch mit der aufbrausenden Jen kann man schnell sympathisieren, auch wenn ich zu einem Zeitpunkt sehr sauer auf sie gewesen bin. Diejenigen, die das Buch schon gelesen haben, wissen sicher was ich meine. Die Haupt- und Nebencharaktere harmonieren bestens und ergänzen sich hervorragend. Zusammen mit dem unglaublichen Setting wird die Geschichte abgerundet. Das erste, was ich heute getan habe nach dem Aufstehen, war das Suchen nach Reisen an den Gardasee. Ich habe durch die Geschichte großes Fernweh bekommen! Zu guter Letzt muss noch eines gesagt werden: Dafür, dass es eine Neuinterpretation des tragischsten Liebespaars aller Zeiten ist, hat Stefanie Hasse es geschafft den Kitsch stark in Grenzen zu halten. Dafür bin ich sehr dankbar, da ich Angst hatte, dass es vielleicht etwas zu kitschig werden könnte. Doch die Romantik wird durch eine gelungene Prise an Humor und Dramatik aufgelockert und abgerundet, sodass auch Nicht-Fans des Genres ihre Freude beim Lesen haben können. Hinzu kommen einige fantastische Elemente, wie die verschiedenen Gaben, die einige Charaktere besitzen, was mich vollkommen fasziniert hat. Ich hatte nicht wirklich mit Fantasyelementen gerechnet, doch sie passen super in den spannenden Handlungsverlauf. Okay, doch noch eine Sache muss ich sagen: #TeamTrip <3 ******************* Fazit Stefanie Hasse hat es geschafft die größte Liebesgeschichte aller Zeiten auf eine neue und erfrischende Art und Weise zu interpretieren. Der flüssige Schreibstil und die fantastische Charakterzeichnung sorgen dafür, dass man das Buch einfach nicht weglegen kann. Luca und Allegra harmonieren wundervoll und sind ein absolutes Traumpaar, genauso wie es Romeo und Julia einst waren. Ein paar mehr gemeinsame Augenblicke der beiden und es wäre absolut perfekt. Ich freue mich jedenfalls schon riesig auf Band 2 – "Luca & Allegra – Küsse keine Capulet"