Anna
»Ich treffe dich zwischen den Zeilen« von Stephanie Butland ist ein wunderschönes Buch, welches von einer bücherverrückten Protagonistin handelt, die sich am liebsten vor der ganzen Welt verstecken würde. Loveday ist alles andere als ein Stereotyp. Sie liebt Bücher, tätowiert sich seit ihrem 15. Lebensjahr die ersten Sätze ihrer Lieblingsbücher auf die Haut, arbeitet in einem Buchantiquariat und ist einsam. Bis plötzlich Nathan vor ihr steht. Er hinterfragt alles, was sie jemals gedacht hat und schafft es, dass sie sich ihm öffnet. Doch er ahnt nicht, was es wirklich bedeutet, Loveday zu sein. Ganz ehrlich, es hat gedauert, bis ich mit diesem Roman warmgeworden bin. Ja, Loveday ist eine wirklich überzeugende Protagonistin, aber für mich war es nicht einfach, mich von ihrer Welt mitreißen zu lassen. Erst nachdem ich etwa die Hälfte des Buches gelesen hatte, fing es an, mich wirklich zu fesseln. Bis dorthin hatte mir irgendwie der rote Faden der Geschichte gefehlt, ich hatte keine Vorstellung davon, was eigentlich in diesem Buch passieren sollte. Zudem war es zu Beginn schwierig, die drei Kapitelarten auseinander zu halten. Es beginnt in der Gegenwart (2016, »Lyrik«) springt dann aber immer wieder in zwei verschiedene Vergangenheiten (2013, »Geschichte« & 1999, »Krimi«). Alle drei Arten werden von der Loveday aus 2016 erzählt, teils als gegenwärtiges Geschehen, teils als Rückblicke. Allerdings hat man sich in diese Form der Erzählung relativ schnell hineingefunden, auch die Zusammenhänge sind gut beschrieben. Langsam aber sicher führen alle drei Erzählstränge daraufhin, dass der Leser von Lovedays (zugegeben, sehr schrecklichen) Vergangenheit erfährt, während sie selbst sich dazu gezwungen sieht, sich endlich mit den Geschehnissen auseinanderzusetzen. Dieser Teil des Buches hat mich wirklich überzeugt. Lovedays Schmerz ist so echt beschrieben, aber genauso gut wird rübergebracht, dass sie geliebt wird, auch wenn sie es sich nicht eingestehen will. Nathan, Archie, Melodie, Vanessa, sie alle sind für Loveday da. Diese Freundschaft hat mir wirklich gut gefallen! Fazit: Nicht das beste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe, aber ein sehr schöner Roman mit einer überzeugenden Geschichte und herausragenden Protagonisten. Sowohl zum Lachen, als auch zum Weinen und zum Trauern geeignet. Überzeugt mit Detailverliebtheit und bestechend echten Emotionen!