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Sarang

Posted on 3.2.2020

Der Inhalt: Im Nachhinein weiß Ashline nicht einmal mehr, wie sie die Situation dermaßen eskalieren lassen konnte. Sie hat Lizzie Jacobs lediglich klar machen wollen, dass man ihr nicht ungeschoren den Freund ausspannen kann, doch dann tauchte ihre große Schwester Eve plötzlich auf. Eve, die seit Monaten niemand mehr gesehen hatte und die sehr zu Gewaltausbrüchen neigt. Die Suspendierung von der Schule kann sie ja noch hinnehmen, doch als Lizzie später am Abend mit zwei Freundinnen auf Ashlines1 Grundstück herumspaziert und gemeine Graffiti sprühen will, geht es Ashline zu weit. Doch dass Eve auch dort plötzlich auftaucht, mitten auf dem Dach, auf welchem bereits Lizzies Kunstwerk prangt und diese soweit gehen würde ihr einen Stromschlag zu verpassen und sie dann vom Dach zu stürzen, das ist selbst Ashline nicht mehr geheuer. Aber vielleicht entspringen diese Ereignisse lediglich ihrer Fantasie und sie kann verdrängen, dass auch sie manchmal eine Hitze in sich spürt und weiß, dass sie anders ist? Genauso, wie ihre Schwester, die scheinbar die Gewalt des Blitzes unter ihrer Kontrolle hat... Heißer als ein Vulkan... „Wildefire – Göttin des Vulkans“ hat mich regelrecht umgehauen. Ich hatte nur vage Vorstellungen und Erwartungen von dem, was Karsten Knight in seinem Erstlingswerk wohl thematisiert. Inhaltlich fordert der Autor seine LeserInnen sehr stark, was mir zusagte. Denn die Hinweise sind zwar da, allerdings muss man schon sehr gut aufgepasst haben, um die Parallelen zu ziehen und den Bezug für die einzelnen Hinweise zu finden. Dafür verantwortlich war hauptsächlich der interessante Aufbau, der sich bis auf wenige Ausnahmen in Wochentagen gliedert. Dadurch erhielt ich ein gutes Zeitgefühl für das Tempo der Handlung und konnte den Rahmen für mich exakter feststecken und musste wie bereits erwähnt viel nachdenken, um die sorgfältig gesetzten Trick- und Schlüsselmomente auch als solche wahrzunehmen. Zudem hat mich dieser Aufbau sehr ins kalte Wasser geworfen, für diesen Roman treffender ausgedrückt: In die heiße Lava. Sarkasmus und Ironie hatten oberste Priorität Der durchgängig witzige Schreibstil, der besonders durch Ironie und Sarkasmus glänzt, unterstreicht zusätzlich die Charakterzüge der Protagonistin Ashline. Ich habe viel gelacht, oft geschmunzelt und mich durch das Lesen wie berauscht gefühlt. So sollten Fantasy-Romane sein. Einerseits leicht und locker, ein Gefühl, was bei den LeserInnen auch ankommen sollte und andererseits mit einer Ernsthaftigkeit behaftet, die sich durch die Geschichte ergibt und die Spannung erzeugt. Mag sein, dass Karsten Knight letztlich komplett meine Wellenlänge getroffen hat, denn ich war richtig glücklich, als ich das Buch zuklappte und habe mich über den Abschluss herrlich amüsiert. Denn dieser harmoniert vollkommen mit dem Einstieg in die Geschichte: Karsten Knight schockt mit einer überraschenden Enthüllung und wagt es dann, seinen Roman auf diese Art und Weise zu beenden. Die fantastischen Elemente werden in „Wildefire – Göttin des Vulkans“ geschickt mit der realen Welt vermischt, wobei dennoch eine deutliche Trennlinie zwischen Beidem zu erkennen ist und die wichtigsten Charaktere zeichnen sich durch ihre gut ausgearbeiteten, individuellen Züge aus. Diese Züge erhalten sie durch den zusätzlichen Schliff verschiedener Mythologien und ich kann sagen, dass sich Mythologie-Interessierte auf einiges freuen können. Mein endgültiges Urteil: „Wildefire – Göttin des Vulkans“ ist zu göttlich, um wahr zu sein und verdammt gut. Eine Geschichte, die eine messerscharfe Spannung zwischen zwei Extremen provoziert und seine LeserInnen aktiv in die Handlung miteinbezieht. Die Lachmuskeln kommen zum Einsatz und witzige sowie berauschende Spannung ist absolut garantiert! Eine absolut elektrisierende Überraschung!

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