Sarang
Highschooldramen, Pubertätskrisen, Mobbingopfer und Diven mit Dramagueen-Starallüren...! - Nein Danke! Der Inhalt: Elizabeth Valchar sieht auf ihre eigene Leiche herab und denkt an die schönen, weißen Stiefel, die sie trägt. Sie wehrt sich gegen den Gedanken, dass sie tot sein soll und falls es doch so ist, würde sie ihre neuen Stiefel gerne im Jenseits oder wo auch immer sie sich gerade befindet, behalten. Die Sorge um ihr Schuhwerk ist schnell vergessen, als der ebenfalls Tote und nun vor ihr manifestierte Geist Alex auftaucht. Sie sind die Einzigen ihrer Art. Ihr Schicksal ist miteinander verbunden, weil sie in ihrem Leben Fehler begingen, auf die sie nun gemeinsam zurückblicken können; denn sie können sich durch ihren Tod nicht mehr eindeutig an alles erinnern. Elizabeth ist schockiert, als sie herausfindet, dass unter der Oberfläche ihres perfekten Daseins und dem Status einer der beliebtesten Mädchen zu sein, dunkle Geheimnisse ebenjene Oberfläche bedrohlich ankratzten. Eine nervige Protagonistin mit uninteressanter Lebensgeschichte Mir hat „Manche Mädchen müssen sterben“ nicht gefallen. In dem Versuch eine Geschichte zu schreiben, aus der wir alle vielleicht etwas lernen können, hat sich die Autorin extrem verrannt. Das beginnt schon mit der Ausgangssituation. Elizabeth ist ein schönes und beliebtes Mädchen, das sich nie anstrengen musste und immer das bekam, was sie wollte. Doch nachdem sie gestorben ist und als „Geist“ auf der Erde verweilt, hat sie die Möglichkeit das aktuelle Leben ihrer noch lebenden Freunde und ihrer Familie mitzuverfolgen, während sie gleichzeitig auf alte Erinnerungen ihres Lebens zurückgreifen kann. Sie stirbt und entdeckt zum ersten Mal, dass sie ein Gehirn hat, was sie sofort zur Selbstreflexion ihrer Taten und Gedanken einsetzt. Die Konsequenz: Die sonst so selbstsüchtig scheinende Elisabeth ist geläutert. Eine schlechte Umsetzung einer ohnehin leicht überflüssigen „Schein“-Thematik Ich habe inzwischen zu viele Romane dieses Schlages gelesen und bis auf den schönen Titel und der noch schöneren Gestaltung, kann ich diesem Buch so rein gar nichts abgewinnen. Der Inhalt erinnerte mich stark an „Wer schön sein will, muss sterben“ von Michele Jaffe und den ersten Band der „The Fury Trilogy“ von Elizabeth Miles. Wobei diese besser bis super sind, was ich von diesem Werk nicht behaupten kann. Er verlief unspektakulär und die Protagonistin hat mich von Beginn an genervt. Ich war gar nicht daran interessiert herauszufinden, warum sie so früh sterben musste. Die ständigen Einwürfe ihres Mitstreiters Alex, der ca. ein Jahr vor ihr starb und als Einziger ebenfalls so eine Art Geist ist, halfen der Spannung auch nicht. Immer wieder verlor er sich in pathetischen Aussagen über Puzzle-Stücke, Vergebung und dass man erst den richtigen Zeitpunkt abwarten müsse, um die wahre Bedeutung eines Sinnes zu verstehen. Ich versank in einem Meer aus Langeweile und nirgends war Land in Sicht Ich war stets versucht „Manche Mädchen müssen sterben“ einfach zuzuklappen. Allerdings hielt ich hartnäckig an meiner Hoffnung fest, die Autorin würde am Ende noch ihren Trumpf herausholen, denn aufgrund ihres schönen Schreibstils wollte ich nicht glauben, dass dieser Roman lediglich diese Pseudo-Thematik behandelt. Der einzige Pluspunkt beschränkt sich weiterhin auf den Schreibstil, weil für mich absolut keine Steigerung in irgendetwas zu erkennen war. Was mich zu Beginn an störte, setzte sich hartnäckig in den Seiten fest. Ich „antipathisierte“ mit den (wenig ausgearbeiteten) Figuren und fragte mich immer, wie Jessica Warman diese große Langeweile nur auf 400 Seiten breit treten konnte. Zum Thema Figuren des Romans: Richie, der die inzwischen tote Elizabeth so sehr liebte, hat zu ihren Lebzeiten wirklich viel getan, um ihr das zu beweisen, wenn man bedenkt, dass er eine kleine Affäre hatte, weil er zu feige war Gerüchte und Indizien mit seiner Freundin zu klären. Manchmal ist Kommunikation eben doch der Schlüssel zu allen Lösungen. Ein schöner Schreibstil ist wenig hilfreich, wenn alle anderen Faktoren enttäuschen, denn ehrlich gesagt: Schön schreiben, das können viele, jedoch wenige nur so, dass sie einen permanent unter Strom zu stellen scheinen. Mein endgültiges Urteil: Manche Bücher sollte man nicht lesen, weil sie in dem Versuch eine Oberflächlichkeit aufzudecken, selbst oberflächlich werden und nur mäßig interessant sind. Wer bisher noch keinen Roman in dieser Richtung gelesen hat, dürfte aber gefesselter sein als ich. Denn hinter den Beschreibungen über den Roman konnte ich nicht ahnen, dass sich ausgerechnet das Themenfeld verbirgt, gegen das ich inzwischen schon regelrecht allergisch bin. Als einziges dürfte ich die Lehre gezogen haben, dass es sinnvoll ist, von Zeit zu Zeit über sein Leben und das seiner unmittelbaren Mitmenschen nachzudenken, sonst könnte es im ungünstigsten Fall passieren, dass dich jemand aus deiner direkten Umgebung gerne umbringen würde und das möchte man doch möglichst vermeiden, oder? Bildet euch aber ruhig eine eigene Meinung, denn ich bin mir sicher, dieses Buch ist nur mein ganz persönlicher Flop und viele andere dürften begeistert sein!