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Sarang

Posted on 3.2.2020

Der Inhalt: Vanora glaubte immer ein ganz normales Mädchen zu sein. Nun ja, so normal, wie man es eben sein kann, wenn man gewisse Fähigkeiten unterdrücken muss, weil man sie weder beherrscht, noch versteht oder den Anderen offenbaren darf. Doch dann bekommen sie und ihr Vater Besuch von dem Fremden Glendorfil. Er unterrichtet Vanora und bringt ihr alles mögliche über das Volk der Elfen bei. Vanora ist begierig mehr von ihm zu lernen, denn seine Geschichten faszinieren sie und endlich findet sie ein Ventil für ihre ungezügelte Macht. Doch ein Schatten liegt auf ihrer Existenz. Noch ist sie ein Kind und als solches ahnt sie nichts von dem Krieg, der fern in einer anderen Welt herrscht. Sie weiß nicht, dass ihre Vorfahren schreckliche Fehler begingen und dass nun sie an der Reihe ist, dass Schicksal ihrer Vorfahren zu erfüllen. Sie ist noch ein Kind und die Elfen sind für sie ein märchenhaftes Volk, aber die Zeit wartet nicht ewig und so wird auch Vanora in einen Abgrund aus Schmerz und Dunkelheit hinabgezogen, der nur wenig Licht durchlässt... Ein vielschichtiges und überzeugendes Debüt Sabrina Qunaj hat ein pompöses Debüt geschaffen, das besonders am Anfang durch ein zügiges Tempo und vielen Wechseln der Perspektiven zu bannen weiß. Die Autorin gießt ihre Figuren in ästhetische Formen und obgleich das Volk der Elfen teilweise extrem verherrlicht wurde, ist es dennoch eine der besten Darstellungen von Elfen, die ich jemals gelesen habe. Die Konflikte in dieser Geschichte sind vielschichtig und die einzelnen Emotionen, Verbindungen, Ränke und Schauplätze verlaufen teilweise parallel, überschneiden sich und finden an irgendeinem Punkt wieder zusammen. Besonders der Anfang von „Elfenmagie“ hat es mir sehr angetan, denn ich war für mindestens 300 Seiten nicht in der Lage, meine Augen von diesen packenden Worten zu lösen. Es entstanden reale Bilder in meinem Kopf, beinahe schon greifbare Gefühle und eine Welt, die mächtig ausbaldowert, einige Licht und Schattenseiten zu bieten hat. Eine Welt, geteilt in zwei Wer sich auf eine längere, komplexe Geschichte einlassen möchte und gerne in die Tiefen politischer Intrigen und reiner Gefühle abtauchen möchte, sollte dieser Erzählung mindestens eine Chance geben, denn am Ende wird man es nicht bereuen. „Elfenmagie“ ist zwar der Auftakt einer Trilogie, doch ich empfinde die Geschichte bereits als abgeschlossen und sehe momentan keinen Grund, unbedingt weiterlesen zu müssen, weil irgendetwas nicht aufgeklärt worden wäre. Viele Übergänge sind der Autorin grandios gelungen und durch die vielen abwechselnden Einsichten in verschiedene Charaktere wurden Bindungen ersichtlicher. In einer Welt sowohl den Elfen, als auch den Menschen ihren Auftritt zukommen zu lassen, gefiel mir sehr gut, denn aus dieser "Ausgangssituation" entwickelten sich viele Fäden, die sowohl die starke Heldin der Geschichte Vanora prägten, als auch die Personen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Und ich muss einmal kurz erwähnen, dass mir Eamon am Stärksten ans Herz gewachsen ist! Ziellos verloren in den mehr als 900 Buchseiten Allerdings gab es auch eine kleine Durststrecke, die meinen ansonsten so strahlenden Eindruck von diesem Debüt etwas trübt. Die Liebe zweier Personen zueinander wurde ab einem gewissen Punkt reichlich übertrieben und trieb sich mehr und mehr auf die Spitze, bis ich es nicht mehr Ernst nehmen konnte. Auch andere Ereignisse schienen auf einmal ihre vorgeschriebenen Pfade verloren zu haben, weil sich manche Szenen ziellos im Nichts zu verlieren schienen und ich an manchen Stellen mit Verwirrungen kämpfte. Am Schluss muss ich zugeben, dass „Elfenmagie“ mich etwas übersättigt hat, da manche Darstellungen überstillisiert inszeniert wurden. Eine kleine Fantasy-Pause, zumindest von Elfen, wird mir nicht schaden, denn manchmal ist weniger mehr. Mein endgültiges Urteil: „Elfenmagie“ ist auf jeden Fall nur etwas für Vielleser und Elfen-Liebhaber. Man kann sich gut und gerne vollkommen in den unzähligen Schichten dieses Werkes verlieren, das einige Überraschungen bietet, mit tollen Charakteren aufwartet und eine neue, prägende Magie beschreibt. Viele Handlungen werden in „Elfenmagie“ mit Gefühlen begründet oder geschehen aus vermeintlich verletztem Stolz, verletzter Liebe oder simplem Hass. Ich habe wahnsinnigen Respekt vor Sabrina Qunaj, die in ihrem Debüt auf 900 Seiten beinahe ununterbrochen diese intensive und brennende Atmosphäre erzeugen konnte und die nichts desto Trotz in zwei Fortsetzungen noch mehr zu sagen hat. Merkt euch diesen Namen, denn ich bin mir sicher, dass wir auch nach dieser Trilogie noch einiges von dieser Frau lesen werden und das zu recht!

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