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kristcat86

Posted on 3.2.2020

Zelten, Tradition, Spaß! Oder doch nicht? "Was macht er? Erst jetzt bemerke ich den großen Beutel in seiner Hand. Es bewegt sich nichts dort darin. ... Ich bin still. Ich sehe nur, wie er eine Tür direkt vor dem Eingang des Raumes öffnet und hinein geht. Nach kurzer Zeit kommt er wieder heraus. Seine grün leuchtenden Augen schauen zu mir, dann dreht er sich um und verlässt den Raum". (Zitat Kapitel 10). Die beschriebene Situation ist düster und auch jetzt bei nochmaligem Lesen, bekomme ich eine Gänsehaut. So ging es mir fast das komplette Buch über. Paul Menzel hat bei seinem Buch "Der Leichenkiller" einen guten Schreibstil, der leicht von der Hand geht und einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Kurze, knackige Sätze geben der Sache Tempo und man gerät nur beim Lesen in Atemnot. Andere Stellen lassen dann, den Leser kurz verschnaufen, bevor die Geschichte mit neuen Action geladenen und schockierenden Szenen zu einem neuen Sprint ansetzt. An einigen Stellen kann der Psychothriller aber Spuren von trockenem Humor enthalten und wenn Sie anfällig sind, sich schnell zu gruseln, sollten Sie bei riesigen und Nebenwirkungen, besser Ihren Arzt aufsuchen.  Paul Menzel hat in seinem Buch sehr viele Charaktere eingebaut. Diese vielen Charaktere sind am Anfang etwas erschlagend, aber eine kleine Übersicht am Anfang des Buches, hilft ganz gut und der Hinweis in der Danksagung, dass es das Zelten mit genau diesen Personen gibt, machen die Anzahl der Charaktere verständlicher. Besagtes Zelten und eine tolle Tradition dazu, verläuft anfangs auch ganz gut, bis etwas furchtbares passiert und jemand aus der Gruppe verschwindet. Dieses Ereignis ruft das Ermittlungsteam mit Christoph Langen und Ina Herbst auf den Plan, welche ihrerseits nun alles versuchen den Fall aufzuklären. An dieser Stelle sei erwähnt, dass mir das genutzte Fachjargon bezüglich des Rettungs- und Polizeieinsatzes sehr gut gefiel. Das Ermittlerpaar, welches unterschiedlicher nicht sein könnte, ist aber durchaus richtig sympathisch. Christoph Langen ist eher der kalte und direkte Typ, der alles logisch und realistisch analysiert, aber geschuldet durch einige Ereignisse zunehmend seinen Fokus verliert. Dafür ist dann Ina Herbst an seiner Seite, die seine Defizite auffängt, einfühlsam und darüber hinaus sehr motiviert ist. Die beiden ergänzen sich sehr gut. Wenn man sich an die Fülle der Protagonisten gewöhnt hat, ist es in dieser Art der Konstellation wirklich passend. Der Killer ist zudem ein richtig krasses, krankes Monster, aber auf seine verschobene, psychisch abartige Art auch authentisch und nachvollziehbar in die Handlung integriert. Menzel springt zwischen den Jugendlichen und Erwachsenen Sichtweisen hin und her und verändert dabei immer passend den Sprachstil. Ob der jugendliche Slang durchkommt, der die Kids abhängen lässt oder der nüchterne, analysierende Wortlaut der Erwachsenen, für einen 14 Jährigen Autor ist das ein wirklich gelungener Sprachstilwechsel. Die Idee ist gut, die Geschichte einfach, aber gerade das verleiht diesem Buch eine Leichtigkeit, sodass man es gut auch zwischendurch lesen kann. Nichtsdestotrotz ist das Buch unglaublich spannend. Am Ende kommt es zu unerwarteten Wendungen und auch wenn, die Action Szenen mich stark an "Alarm für Cobra 11" erinnern, gefiel mir das auf gewisse Art sehr gut. Einige Fragen bleiben noch offen, aber da es eine Fortsetzung geben soll, werden diese wahrscheinlich dann geklärt. Alles in allem, ein rasanter und spannender Psychothriller eines jungen vielversprechenden Autors mit einer Menge Potenzial. Vielleicht sogar demnächst der neue Fitzek!?

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