annelovesbooks
Die Inhaltsangabe verrät schon ziemlich viel zu der Geschichte und den präzise auch zu dem Problem, dass sich im Verlauf auftut, weswegen ich es dabei belassen und nicht mehr dazu sagen werde (schließlich sollt ihr es auch noch selbst lesen). Das Cover ist in diesem Fall ziemlich ausgefallen gestaltet, auch wenn das auf dem Bild so nicht zu erkennen ist. Wenn man es in den Händen hält, kann man nämlich die, wie ich vermute, Rosenranken unabhängig von dem roten Untergrund anheben. Einzelne Fragmente wurden herausgeschnitten und bilden um den Titel des Buches und den Namen der Autorin ein Herz, was mich, ehrlich gesagt, ziemlich an das Märchen "Dornröschen" erinnert, und wiederum gut zum Inhalt passt. Der Titel passt genauso gut dazu - schließlich macht Anna sich ab einem bestimmten Punkt, während Jérôme im Koma liegt, auf eigene Faust auf die Suche nach einem Beweis für seine Unschuld. "Da musst du jetzt durch, dachte ich, als ich quer durch die Aula lief und dabei von zahlreichen neugierigen Augenpaaren verfolgt wurde." Es heißt immer, der erste Satz offenbart schon sehr viel über die eigentliche Geschichte, und auch hier ist dies der Fall. Wenn man vom Prolog mal absieht, erklärt dieser ziemlich deutlich, wie unwohl Anna sich in ihrer Rolle als Neue und Außenseiterin in dem kleinen Dorf Malhausen fühlt. Sie wird mit langen dunklen Haaren und bersteinfarbenen Augen beschrieben. Ihr Charakter ist, meiner Meinung nach, manchmal viel zu naiv und in gewissen Situationen blind vor Liebe, was sich aber oft auch ändert und sie mir dann recht sympathisch war. . Jérôme ist in Malhausen genauso ein Außenseiter, wie Anna. Sie wird mehrmals vor ihm gewarnt, doch das schreckt sie nicht ab. Alles in allem muss ich sagen, dass er viel authentischer und glaubwürdiger erscheint, als Anna - und das nicht nur aus dem Grund, dass er nicht unfehlbar ist. . Viele Nebencharaktere spielen tragende Rollen in "Solange du schläfst". Natürlich steht zu Beginn erst einmal die aufblühende Liebe zwischen Jérôme und Anna im Vordergrund, aber nach einer Weile würde diese einfach nur noch lang gezogen wirken und der Leser würde schnell das Interesse verlieren. Das jedoch wird durch den Vorfall, welcher Jérôme widerfährt, umgangen und ab dem Punkt kommt auch wieder mehr Spannung und Neugier in die Geschichte, die davor oftmals leider nur schleppend vor sich hin plätschert. . Der Schreibstil Antje Szillats hebt sich von vielen mittelmäßigen Bücher ab und ist auch leicht zu verfolgen, weswegen man dieses Buch schnell durch hat. Man muss nicht unbedingt viel Mitdenken oder Schlussfolgerungen schließen - man kann sich mehr oder weniger entspannt zurück lehnen und das Geschehen verfolgen. Fazit: Ein interessanter Plot, aus dem man an manchen Stellen noch mehr hätte machen können. Insgesamt jedoch eine ziemlich ausgefallene Geschichte mit mehreren unerwarteten Wendungen und einer hinreißenden Liebesgeschichte.