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264 Tage eingesperrt, kaum redend, niemanden berührend, hält Juliette ihre Gedanken in einem Notizheft fest. Bis ihr mitgeteilt wird, dass sie einen Zellenkammeraden bekommt: Adam Kent. Zuerst ist sie verängstigt. Eingesperrt mit einem Jungen auf engsten Raum, der ihre Haut niemals berühren darf. Denn Juliettes Berührung ist tödlich. Doch nach einiger Zeit erinnert sie sich daran, ihm schon mal begegnet zu sein. Sie bemerkt, dass er die Person ist, die sich als einzige jemals für sie eingesetzt hat, und spürt eine Verbindung zu ihm, die sie sich niemals eingestehen kann. Nach und nach kommen sie sich näher, bis Juliette aus ihrer Zelle gebracht, und der Reestablishment (deut. Neugründung) übergeben wird. Die Reestablishment hat den Menschen versprochen, dass sie die Ordnung wieder herstellen würde und niemand leiden bräuchte. Doch sie haben gelogen. Krankheiten sind ausgebrochen, die Menschen leiden an Hunger und es fliegen nur sehr selten Vögel am Himmel. Warner, ein hohes Tier bei der Reestablishment, hat vor, Juliette als Waffe in sein Team aufzunehmen. Er zeigt ihr, was sie haben könnte; sperrt sie zwar in keine Zelle, hält sie aber gegen ihren Willen dort fest - was für Juliette beinahe noch unerträglicher ist. Als sie erfährt, dass Adam für Warner arbeitet, kann sie es zuerst nicht glauben. Sie fühlt sich allein und betrogen, bis sie von Adam erfährt, was die beiden wirklich verbindet ... "I'm sorry I'm such an asshole," he whispers to the wall. He doesn't touch me and I'm dissapointed happy he doesn't. I wish he would. He shouldn't. No one should ever touch me. [S.18] Die Charaktere sind außergewöhnlich gut beschrieben. Die Geschichte ist aus der Sicht von Juliette verfasst, die sehr stark ist, auch mit ihrer eher ungewollten "Gabe", und das immer wieder zeigt. Sie kämpft für das, was sie wirklich will und lässt sich durch Rückschläge nicht unterkriegen. Adam steht ihr bei und hilft ihr, ihre so lang ersehnte Freiheit zu erlangen. Warner kam mir beim Lesen ab und zu ziemlich verrückt vor. Nur weiß ich nicht genau, ob das an Machtgier liegt, oder ob etwas anderes, Juliette betreffend, dahinter steckt. Viel Sätze, muss ich sagen, brachten mich immer wieder dazu, das Buch für eine kurze Zeit zuzuschlagen, und über das Gelesene nachzudenken. Da "Shatter Me" zu einem Großteil dystopisch ist, überlegte ich mir immer wieder, wie es bei uns später aussehen könnte. Schließlich ist das eine Vorstellung der Autorin, wie unsere Zukunft aussehen könnte. Aber auch Juliettes Gedanken brachten mich immer wieder zum Grübeln. My dreams are bloody and bleeding and blood is bleeding all over my mind and I can't sleep anymore. The only dreams that ever used to give me peace are gone and I don't know how to get them back. I don't know how to find the white bird. I don't know if it will ever fly by. All I know is that when I close my eyes I see nothing but devastation. [S.112] Der weiße Vogel hat in dem Buch auch eine ziemlich wichtige Bedeutung. Ich würde sagen, er spiegelt die Hoffnung wider, die oft aufkommt. Juliettes Hoffnung, normal sein zu dürfen oder zumindest toleriert zu werden und einen Platz zu finden, an dem sie sich wohl und angekommen fühlt. Fazit: Ein unglaublicher Auftakt einer Trilogie, den ich für jeden Englischleser empfehlen würde und auch weiterhin gespannt mitverfolgen werde.