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Ein Wort: wundervoll. Julie Kagawas Schreibstil ist voller Fantasie und Details, dass es einem so vorkommt, als würde man selbst durch das Nimmernie spazieren und gegen grauenhafte Kreaturen kämpfen. Verwundernd bei der Autorin finde ich immer wieder, dass es ihre Bücher zwar massenhaft Seiten haben (ich meine, ~ 500 Seiten sind schon ein ganzes Stückchen), sie sich aber lesen, als wären es nur die Hälfte. . Mit ihrer bedingungslosen Loyalität und ihrer Sturheit, die ebenso unverrückbar war wie eine Felsklippe, hatte sie rücksichtslos alle Barrieren eingerissen, die ich errichtet hatte, um sie von mir fernzuhalten. Sie hatte sich schlicht geweigert, mich aufzugeben, und letzten Endes musste ich mich geschlagen geben. Es ließ sich nicht länger leugnen. Ich hatte mich verliebt. In einen Menschen. [S. 31] Mein erster Gedanke, als ich „Frühlingsnacht“ in den Händen hielt? Hmm. Ob mir ein ganzes Buch über Ash wohl zusagen wird? Ihr müsst wissen: Normal bin ich eher ein Fan von Puck. Ich mag seine witzige, spitzbübische Art und habe ihn in den letzten drei Teilen einfach ins Herz geschlossen. Dementsprechend auch meine Skrupel gegenüber dem vierten Band der Reihe. Aber meine Befürchtungen waren ohne Grund. In „Plötzlich Fee: Frühlingsnacht“ lernt man eine ganz andere Seite an Ash kennen, die ich so nicht erwartet hätte: Wie sehr er sich mit der Zeit, seit er Meghan traf, verändert hat. Wie tief der Schmerz um Ariellas Tod eigentlich wirklich sitzt. Dass er seine Taten der Vergangenheit bereut - und noch einiges mehr. Als Leser wird Ash einem mit so vielen Erklärungen seines Seins und mit einer Menge Wärme im Schreibstil entgegengebracht, dass man gar nicht anders kann, als seine Beweggründe nachzuvollziehen. Mir wurde während des Lesens klar, was für eine drastische Umwandlung er im Prinzip durchgemacht hat. Er hat ein Ziel und verfolgt dieses mit viel Hingabe und Mut, achtet nebenbei aber trotzdem irgendwie auf das Ergehen seiner Begleiter. Aber nichtsdestotrotz ist Puck mein liebster Charakter. Er ist unheimlich facettenreich, versteckt seine wahren Gefühle allerdings auch hinter einem unechten Grinsen, was ich persönlich ab und zu als ziemlich schade empfand. Komischerweise war ich dann aber umso geschockter, als er mal das Vergrabene herausgeholt hat. Durch die vier Bände hinweg lernt man Puck nicht allzu oft so ernsthaft kennen. Ich denke, dieser Charakterzug an ihm war auch ein Anstoß dafür, das Buch nicht zur Seite zu legen und einfach bis zum Ende weiter zu lesen. Über Meghan, die Eiserne Königin, gibt es in diesem Buch nicht viel zu sagen. Was ich hier aber nicht als dramatisch sehen würde. In dieser großen Reise ging es um Ash und seine Bestimmung, und trotzdem hat die Autorin es geschafft, Meghan vereinzelt klug mit einzubinden. Auch Action und Spannung sind in diesem Band nicht verloren gegangen. Es ist nicht mehr so sacht wie in „Sommernacht“, aber auch nicht so rasant wie es das bei „Herbstnacht“ der Fall war. Man merkt während des Lesens, dass die Geschichte immer weiter ausklinkt und sich dem Ende entgegen neigt, was teils schön und teils aber auch schade ist. Fazit: „Plötzlich Fee: Frühlingsnacht“ ist ein überzeugendes Ende einer wundervollen Reihe über Elfen, jeder Menge anderen magischen Wesen, einer großen Liebe, sowie Freundschaft, Vertrauen und das Verkraften von Verlusten. Ich kann euch diese Bücher wirklich nur wärmstens ans Herz legen.