Profilbild von annelovesbooks

annelovesbooks

Posted on 3.2.2020

Es ist kurz vor Tagesanbruch in Venus Cove, als eine Lichtsäule durch die Wolken bricht und Fremde auf der Erde zurück lässt. Gabriel, Ivy und Bethany - drei Engel von vielen, die im Auftrag des Himmels auf die Erde gesandt wurden um die Menschen einander wieder näher zu bringen und dem Bösen den Garaus zumachen. Zuerst wirkt der kleine Ort ruhig und friedlich, doch der Schein trügt. Denn schon seit Längerem treiben die bösen Mächte in Venus Cove ihr Unwesen. Bethany, die Jüngste der drei Engel, ist, ganz im Gegenteil zu ihren beiden Geschwistern, von ihrer neuen Gestalt begeistert. Schon im Himmel hatte sie viel Kontakt mit den Menschen und war von den tiefen und innigen Gefühlen, die sie haben können, fasziniert. Nun auf der Erde selbst ein Mensch zu sein, kommt ihr vor wie ein Traum. Sie muss lernen mit ihren Emotionen umzugehen - und wird dabei hart auf die Probe gestellt, als sie Xavier Woods, den Schulsprecher der Bryce Hamilton School, über den Weg läuft und sich beinahe sofort in ihn verliebt. Und damit nicht genug. Auch Xavier spürt zwischen ihnen eine Verbindung, die ihn immer wieder in Bethanys Nähe zieht, und damit beide in Gefahr bringt ... Das Cover ... ja, vielleicht ist es nicht gerade das Schönste, dass ich je gesehen habe - aber es passt zum Inhalt. Und das finde ich bei Büchern wichtig. Das Äußere sollte das Innere widerspiegeln. Ich zum Beispiel bin größtenteils nur Cover-Käufer: Gefällt es mir nicht, landet es auch nicht in meinem Regal, außer mehrere Leute haben es mir mit Begeisterung empfohlen. Gut finde ich bei der deutschen Ausgabe den Titel. Die Schriftfarbe und -art heben sich mehr von dem eigentlichen Hintergrund ab, wobei sie bei der englischen Ausgabe eher unscheinbar wirken. Der Titel an sich passt natürlich zum Inhalt: Halo = Heiligenschein ... Engel. Da kann man nicht meckern. Vor allem, weil mir auch der Bezug zu dem gleichnamigen Lied von Beyoncé gefällt (das übrigens noch einmal als Zitat gleich zu Anfang erwähnt wird). Als ich anfing dieses Buch zu lesen, dachte ich mir nur: Oh nein, nicht schon wieder eine naive Protagonistin. Man kennt das ja - Junge und Mädchen aus verschiedenen Welten verlieben sich; Mädchen verliert wichtiges Ziel aus Augen und hat nur noch Zeit und Verständnis für den Partner ... Glücklicherweise war das ist „Halo“ nicht der Fall. Oder sagen wir besser: Dieser Gedanke hat sich zum Ende des Buches hin aus meinem Kopf verabschiedet. Bethany, die Protagonistin, wirkte am Anfang wirklich unreif auf mich. Sie hat sich Hals über Kopf in gefährliche Situationen gestürzt und ist nur durch Zufall, Glück oder einer anderen Person wieder aus ihnen heraus gekommen. Doch umso mehr Seiten ich dann gelesen habe, umso tiefer ist auch ihre Persönlichkeit geworden, und man hat verschiedene Seiten ihrer Selbst kennengelernt - ob sie nun Mut bewiesen hat, oder eine bisher unbekannte Tiefgründigkeit. Schade finde ich, dass, abgesehen von Xavier und Bethany, die Charakter ziemlich flach bleiben. Klar, die Geschichte dreht sich im Großen und Ganzen eigentlich nur um die beide. Aber trotzdem finde ich es auch immer bemerkenswert, wenn man Beweggründe anderer Personen, die ja oftmals auch einen großen Teil zum Geschehen beitragen, etwas besser verstehen und hinter ihre Fassade schauen kann. «Getrieben?», schlug ich vor. «Falsch. Getrieben bin ich nun wirklich nicht. Hier eine Tatsache aus meinem Vorrat an unnützem Wissen: Ich mache niemals meine Hausaufgaben. Was macht mich also einzigartig?» «Dein Haargel? Deine Frohnatur? Deine sechs Zehen?» «Also, das war nun wirklich unsachlich. Ich habe den sechsten doch schon vor Jahren entfernen lassen.» [S.435] Was ich an „Halo“ wirklich gemocht habe, war der trockene Humor, mit dem die Autorin so einige Gespräche geschmückt hat. Dadurch wirkte der ganze Schreibstil viel lockerer und war leichter, zu verfolgen. Wenn ich das Buch mal für eine Weile zurückgelegt hatte, kam ich persönlich danach wieder recht leicht wieder in das Geschehen hinein und konnte mich ohne größere Probleme einfach fallen lassen. Fazit: Nicht perfekt aber dennoch absolut lesenswert! „Halo“ ist ein Buch, das seine Stärken und Schwächen aufweist und einen gespannt auf die Fortsetzung zurück lässt.

zurück nach oben