julies_buchgefluester
Schockierend gut... Worum geht's? Aria, Emily, Spencer, Hanna und Alison sind beste Freundinnen, bis Alison eines Abends spurlos verschwindet. Doch nun hat die Polizei ihre Leiche im Garten ihres Elternhauses entdeckt. Die vier Mädchen sind schockiert, nun endgültige Gewissheit über das Schicksal ihrer Freundin zu haben, hatten sie doch bis zu diesem Zeitpunkt immer noch gehofft, dass Alison unversehrt wieder auftaucht. Immer mehr drängt sich die Frage auf, von wem sonst die anonymen, mit dem Buchstaben "A" unterzeichneten Nachrichten stammen könnten, wenn Alison nicht mehr am Leben ist, schließlich ist der Absender genauestens über die Geheimnisse der Mädchenclique im Bilde. Da gerät Toby, Jennas Bruder in das Visier der Mädchen – mit fatalen Folgen... Meine Meinung „Makellos“ ist der zweite Band der Jugendbuchreihe „Pretty Little Liars“ von Sara Shepard und ist 2009 im cbt Verlag erschienen. Nachdem ich „Unschuldig" gelesen hatte, wollte ich unbedingt erfahren, wie es in Rosewood nach dem Fund von Alisons Leiche weitergeht und vor allem wer die Mädchen mit den Nachrichten bedroht - Antworten gibt es auf diese Fragen zwar keine, aber ich war dennoch nicht enttäuscht, da das Buch seinem Vorgänger in nichts nachsteht! Doch zunächst muss ich erneut das Cover ansprechen: Wie schon beim ersten Band sind wieder vier Mädchen auf dem Cover und sieht somit im Regal einheitlich aus, dennoch finde ich die Gestaltung mal wieder nicht wirklich ansprechend; da hätte der Verlag lieber bei den Originalcovern bleiben sollen - die sind nämlich meiner Meinung nach um einiges schöner. Die Geschichte wird wieder aus der Perspektive aller Mädchen erzählt, sodass man das Geschehen durch alle Augen betrachten kann. Die Spannung steigt stetig, besonders wenn in einer entscheidenden Situation plötzlich das Kapitel endet und aus einer anderen Sicht weitererzählt wird, deshalb will man unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, was passiert. Der Sog der Geschichte liegt aber auch an Sara Shepards Schreibstil, der wie gewohnt flüssig und gut lesbar ist, dabei aber immer eine Art Distanz zu den Charakteren schafft, sodass man sich mit keiner von ihnen wirklich identifizieren kann. Das schadet dem Buch aber keineswegs, man fühlt so mit allen vier Protagonistinnen gleich stark mit und fiebert so dem Schicksal aller entgegen. Die Charaktere waren die natürlich die gleichen wie im ersten Teil, deshalb wusste man schon einiges über sie und konnte leicht wieder in das Geschehen hineinfinden. Aria, Emily, Spencer und Hanna sind sehr unterschiedlich und bieten daher wohl vielen Lesern Gemeinsamkeiten. Mir haben alle gut gefallen, ich fand aber besonders Arias und Spencers Entwicklung interessant. Aria hadert mit ihren Gefühlen für Ezra und meiner Meinung nach hat so eine Konstellation sehr viel Potential, das in den weiteren Bänden ausgeschöpft werden kann. Spencer hingegen hat ihrem Verlangen für Wren nachgegeben und bringt dafür viele Opfer, die mich manchmal dazu gebracht haben, sie am liebsten schütteln zu wollen, damit sie endlich zur Vernunft kommt. Angesichts der bitteren Enttäuschung, die sie zum Ende des Buches erfährt, hat sie wohl ihre Lektion fürs Erste gelernt. Auch Emilys Entwicklung war spannend zu beobachten, da sie sich eher wieder zurückentwickelt: Am Ende des ersten Buches hat sie den Entschluss gefasst, aus dem Schwimmteam auszutreten, doch nun nimmt sie diesen wieder zurück. Und auch zu ihren Gefühlen für Maya kann sie zumindest in diesem Teil noch nicht stehen. Hanna bleibt als Protagonistin ein wenig blass, denn sie sorgt sich nur um ihr Aussehen, die Konkurrenz zu ihrer Stiefschwester Kate und darum, ihren Exfreund zurückzugewinnen. Auch die Freundschaft zu Mona bröckelt angesichts vieler Geheimnisse immer mehr. Ich hatte beim Lesen viel Spaß, die doch sehr unterschiedlichen Wege der Freundinnen zu verfolgen und dennoch zu sehen, wie sie sich aus Sorge umeinander wieder annähern. Ich habe es bereits angedeutet: Das Buch war wieder sehr spannend und der Spannungsbogen hat zum Ende hin noch zugenommen, bis ich nur noch völlig geschockt weiterblättern konnte. Die Situation um Emily am Ende des Buches ist furchtbar, denn nur aufgrund eines unglücklichen Missverständnisses passiert etwas Schreckliches. In diesem Moment habe ich mich Emily zum ersten Mal richtig nahe gefühlt und mit ihr mitgelitten. Als Leser war es nicht schön zu lesen, wie Emily und Toby sich missverstehen, da man schon längst mehr Informationen als Emily hatten und damit wusste, wie schrecklich sich Toby gefühlt haben muss. Als positiven Aspekt möchte ich noch ansprechen, dass sehr hilfreich war, dass die Jenna-Sache zu Beginn des Buches aufgeklärt wurde, da im ersten Band häufig Andeutungen gemacht wurden, die nun aufgeklärt werden. Außerdem werden am Ende die ersten Geheimnisse von A gelüftet und alle vier finden sich in unangenehmen Situationen wieder, daher wird es interessant sein zu lesen, wie die Mädchen und vor allem wie ihr Umfeld mit den unschönen Wahrheiten umgeht. Somit steht natürlich auch Band drei wieder auf meiner Leseliste. Fazit Mit "Makellos" hat Sara Shepard einen würdigen Anschluss geschrieben, der den Leser viele Emotionen durchleben lässt: Die Reihe geht spannend und schockierend weiter und Aria, Emily, Spencer und Hanna stehen wieder vor neuen Herausforderungen, die sie überwinden müssen. Band 3 im Anschluss ist Pflicht. Das Buch erhält von mir 4 von 5 Sternen.