fernwehwelten
Lady Trent ist die berühmteste und erfolgreichste Drachenforscherin weltweit. Im ersten Teil ihrer Memoiren berichtet sie von den Anfängen ihrer Obsession für die Wissenschaft und die Drachen. Schließlich nimmt sie die Leser mit zum Beginn ihrer Karriere – welcher aufgrund der traditionellen Geschlechterrollen noch steiniger ausgefallen ist, als man es ohnehin erwartet. Ich habe schon seit einer Ewigkeit mit diesem Buch geliebäugelt und es mir im Mai endlich gekauft. Tatsächlich hat mich die Geschichte dann aber nicht so begeistert, wie ich es aufgrund des großartigen Covers und dem spannenden Klappentext erwartet hätte. Was man sich vor dem Beginn des Buchs bewusstmachen sollte: „Die Naturgeschichte der Drachen“ ist der erste Band wissenschaftlicher Memoiren – und genau das bestimmt sowohl den Aufbau der Geschichte als auch den Schreibstil der Autorin. An sich eine interessante Idee, da es das Gefühl weckt, es wäre wirklich Lady Trent gewesen, die ihre Lebensgeschichte zusammengefasst hätte. Mir aber stand das bei dem Wunsch, mich in das Buch fallen lassen zu können, im Weg. Die Geschichte hat mich aufgrund der altertümlichen, hoch gestochenen Sprache nicht gänzlich abholen können. Außerdem wies die Storyline einige Längen auf, die der Spannungskurve Dellen verpasst haben und mich zwischendurch tatsächlich einzelne Zeilen haben überspringen lassen. Positiv sollte allerdings die unglaubliche Gestaltung des Buchs erwähnt werden. Auch abgesehen vom Cover findet man im Inneren immer wieder Zeichnungen, die ganze Seiten einnehmen. So etwas würde ich mir öfter wünschen, hat es meine Fantasie doch zusätzlich angeregt. Allein wegen dieser Faktoren und der grundlegenden Idee werde ich die Reihe wohl auch nicht aufgeben, sondern weiterverfolgen – in der Hoffnung, dass die nächsten Bände mich mehr begeistern. Potential ist auf jeden Fall da, verbindet die Geschichte von Lady Trent doch die Entwicklung einer emanzipierten Frau in einer von Männern dominierten Welt mit dem Kennenlernen der wohl faszinierendsten Geschöpfe, die außerhalb der Seiten leider nicht zu finden sind. 3,5 Sterne.