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fernwehwelten

Posted on 2.2.2020

„Notes from the 80s“ wäre meines Erachtens nach der passendere Titel gewesen. Ich bin ein riesiger Stranger Things-Fan und obwohl das Buch im Klappentext bereits angekündigt hat, die Einflüsse der Serie zu diskutieren, fühle ich mich nach dem finalen Zuklappen, als hätte ich mehr über Spielberg und Stephen King erfahren, als über Stranger Things selbst. Ganz zu schweigen von den vielen anderen Namen, die ich längst wieder vergessen habe. Gut, ich bin nicht in den 80ern groß geworden, die waren schlichtweg vor meiner Zeit, aber trotzdem finde ich es schade, dass das Buch eher einer Lobeshymne an dieses vergangene Jahrzehnt gleicht als einer Diskussion über Stranger Things. Ich hätte gerne mehr über die Schauspieler erfahren, über deren Auswahl und Entwicklung und deren Umgang mit dem einschlagenden Erfolg der Serie. War dieser Erfolg eigentlich erwartet oder kam er überraschend? Was sagen die Entwickler dazu? Ist es kurios für Millie Bobby Brown, sich selbst als Funko Pop Figur im Laden zu finden? Wie war das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Generationen am Set und wie lang wurde eigentlich gedreht? Fanden die jungen Darsteller die Dreharbeiten gruselig? Alles Fragen, deren Antworten mich wesentlich mehr interessiert hätten, als die Auflistungen diverser Songs, Anspielungen, Hintergründe. Ein Kapitel darüber wäre meiner Meinung nach interessant gewesen, aber stattdessen besteht das Buch zu schätzungsweise 65% aus diesen Dingen. Um zum Positiven zu kommen: Die restlichen 35% haben mir gut gefallen. Wir reisen an der Hand des humorvollen Schreibstils durch alle Folgen und werden auf neue Aspekte aufmerksam gemacht. Außerdem wird das Durchsprechen der Folgen durch spaßige Quizfragen oder kuriose „DIY“-Rezepte und Kostüme aufgelockert. Dieser Teil des Buchs hat mir auch wirklich Freude bereitet, sodass wir alles im allem bei einer 3 Sterne Bewertung auskommen, die für mich aber zwischendurch schon an den 2,5 gekratzt hat. Ich persönlich habe einfach etwas anderes erwartet.

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