Vera
Meine Meinung Einleitung Dies ist seit langem mein erstes Kinderbuch. Ich habe es mir letztendlich gekauft, weil es ähnlich klang wie Harry Potter und ich einfach mal Lust auf eine unbeschwerte Literatur hatte. Außerdem hat mich das Cover beeindruckt...das Buch selbst aber leider letztendlich nicht. Cover, Haptik, Playlists & Co. Das Cover hat mich sofort angesprochen. Alleine diese Schrift auf dem blauen Hintergrund hat ein geheimnisvolles Flair; die Hauptcharaktere auf dem Cover wurden einfach wunderschön von Bente Schlick gezeichnet. Im Buch befindet sich weder eine Karte noch eine Playlist - dafür ist es aber sehr angenehm anfassbar und riecht gut. Ich finde es außerdem toll, dass das Buch keinen Umschlag hat, da es dann robuster ist und sich besser lesen lässt. Kurze Zusammenfassung des Anfanges (SPOILER) Flinn ist ein Mädchen, dass meistens für einen Jungen gehalten wird. Sie trägt die alten Karohemden ihres vor etwa zwei Jahren verschwundenen Halbbruders Jonte. Ja, ihr habt richtig gelesen: HALBbruder. Ihre Mutter hat viele Kinder von verschiedenen Männern - Flinn hat ihren Vater nie kennen gelernt. Für Pay-TV reicht das Essen gerade noch, aber dafür gibt es in ihrer Familie jeden Tag nur Brot. Als sie Jonte besonders vermisst, setzt sich sich wie ihr Bruder früher an die verwahrlosten Gleise des alten Bahnhofs ihres Dorfes und denkt über ihn nach, als sie plötzlich einen Vogelgeist sieht! Plötzlich fährt ein Zug ein - dieser Zug entspricht exakt demjenigen, der auf Jontes Karte gedruckt war. Kurzerhand springt Flinn auf den Zug auf und wird von einem Kohlejungen aufgefangen. Am nächsten Tag lernt sie gleich Madame Florett - in etwa das, was man unter der Schaffnerin versteht - kennen. Es ist Antipathie auf den ersten Blick, vor allem, da Flinn kein Ticket für den Zug besitzt und auch keins einfach so kaufen kann. Denn der Zug ist ein fahrendes Internat für zukünftige Helden wie Nobelpreisträger, Wissenschaftler, etc.! Flinn lernt neue Freunde, aber auch Feinde wie Madame Florett kennen, begibt sich auf die Suche nach ihrem Bruder und lernt Europa kennen - nichts ahnend, dass im sich im Zug vielleicht eine Verschwörung anbahnt oder das jemand im Zug vielleicht für sie schwärmt... Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere Anca Sturm hat einen flüssigen Schreibstil, der aber eher durchschnittlich war. Zwar konnte ich mir die von ihr beschriebenen Orte und Personen relativ gut vorstellen, aber das gewisse Etwas fehlte mir da - der Funke. Das ist nicht böse gemeint, aber für mich hat es einfach nicht gepasst. Die Protagonistin Flinn (ja, ich dachte auch erst, es würde sich um einen Jungen handeln) ist meistens ziemlich in sich gekehrt, da sie an ihren verschwundenen Bruder denkt, der bloß ein Lebenszeichen hinterlassen hat: Eine Karte mit einem Zug drauf. Sie ist unzufrieden, weil ihre Mutter sie immer als perfektes Mädchen darstellen möchte, obwohl sie einfach nur die Hemden ihres Bruders Jonte tragen möchte. Dafür wird sie in ihrer alten Schule natürlich gehänselt, aber ihr fehlt das Selbstvertrauen, um sich wehren zu können. Mal schauen, wie es im Internat des "Welten - Expresses" wird... Fedor ist ein Pfog. Er kann zwar den Zug sehen, hat aber keinerlei Potential zum Schüler des Welten - Expresses. Im Allgemeinen hegt er eine tiefe Abneigung gegen die Pfaue (Magiebegabte Schüler). Er ist der Kohlenjunge, der Gefallen an Flinn findet und mit ihr flirtet. Pegs ist eine Schülerin, die von ihren Eltern zu Bestleistungen gedrängt wird, trotzdem aber einen ziemlich eigenwilligen Kleidungsstil hat und ziemlich abenteuerlustig ist. Kasim, auch ein Teil der Dreier - Clique mit Pegs und Flinn, versteckt seinen wahren Charakter meistens hinter selbstbewussten Sprüchen und richtet gerne Unfug an. Garabina ist neben der Lehrerin Madame Florett eine der blöden Kühe der Schüler. Sie arbeitet viel mit Sture Anoi, prinzipiell eine andere Version von Draco Malfoy. Beide werden von Madame Florett ziemlich bevorzugt - Madame Florett beschäftigt sich damit, dass ihre Regeln eingehalten werden. Gerade wegen des Einmischens der Dreier - Clique in ihre Pläne will sie Flinn los werden. Sie wendet sich an Daniel, den manchmal mehr oder weniger abwesend wirkenden Direktor des Internats, der aber sehr mit Flinn sympathisiert und sie vorerst im Internat lässt. Von der Handlung war ich ziemlich enttäuscht, was aber auch daran liegen kann, dass ich solche Kinderbücher meistens mit Harry Potter vergleiche - und somit zu große Erwartungen habe. Die ersten 200 Seiten passierte gefühlt gar nichts - danach steigt die Spannung zwar, aber nur die letzten 50 Seiten konnten mich wirklich von dem Buch überzeugen. Dort hatte man richtig gute Spannung, auch wenn manches vorhersehbar war und das, was der Bösewicht vorhatte, nicht wirklich "neu" war, da ich das Thema schon in diversen Büchern thematisiert gelesen habe. Die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Fedor und Flinn fand ich einerseits überraschend, weil ich das in einem Kinderbuch nicht erwartet hätte, aber andererseits überflüssig. Ich hätte viel lieber mal mehr Lehrer und ihren Unterricht kennen gelernt, da auf Madame Florett und Daniel so ein Fokus gelegt wurde. Was mich aber sehr interessiert hat, war Kasims Hintergrundgeschichte, die mich dann doch positiv überrascht hat. Insgesamt war mein Problem glaube ich eher der Klappentext, wo das Buch mit Harry Potter und Der Goldene Kompass verglichen wurde. Das hat meine Erwartungen wohl ein bisschen zu hoch geschraubt - zu mal das Problem, was dort beschrieben wird, gar nicht am Ende des Buches gelöst wird, was aber auch daran liegen kann, dass es eine Trilogie werden soll. Fazit Ich bin insgesamt ein wenig enttäuscht, was wohl daran liegt, dass ich zu hohe Erwartungen an den Trilogie - Auftakt hatte. Die Handlung war nicht gerade originell und sehr Harry - Potter - ähnlich. Aber das ist ja nur meine Meinung; ich glaube, viele werden anderer Meinung sein. Macht euch am besten selbst ein Bild - dieses Buch ist ein durchschnittlicher Geheimtipp, gut für zwischendurch.