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Vera

Posted on 2.2.2020

Meine Meinung Einleitung Ich habe dieses E-Book von dem Carlsen Verlag über NetGalley als Rezensionsexemplar erhalten. Vielen Dank nochmals dafür! Ich war sofort begeistert, als ich den Klappentext gelesen habe und wurde nicht enttäuscht. Die Autorin kannte ich vorher gar nicht und somit war ich positiv überrascht! Für ein Im.press - Buch ist es meiner Meinung nach ziemlich lang, aber das gefällt mir. Cover, Haptik, Playlist & Co. Das Cover gefällt mir zwar sehr gut, aber leider hat es meiner Meinung nach nichts mit der Geschichte zu tun. Da dies ein E-Book ist, kann ich leider nichts zu der Haptik sagen, sondern nur erwähnen, dass sich nach dem Ende des Buches noch eine Leseprobe befindet. Kurze Zusammenfassung des Anfangs (SPOILER!) Grace lebt in der sogenannten Gemeinschaft. Dort werden Frauen ab ihrem sechsten Lebensjahr unterdrückt und gedrillt, sich den Männern zuzuordnen. Sie werden so lange brutal und erniedrigend "erzogen", bis sich ein Ehemann finden lässt. Grace' Eltern haben diesen gerade gefunden, als sie durch die Überredung ihrer besten Freundin Heather den Biker Wyoming kennenlernt. Auf Anhieb knistert es zwischen den beiden, doch als sie wieder nach Hause muss und eine halbe Stunde Verspätung hat, muss die wieder die Schläge ihres Vaters ertragen. Selbst mit Heather, dessen Eltern sich von der Gemeinschaft gelöst haben, kann sie nie kontaktieren, da sie kein Handy hat. Um Heather ein letztes Mal vor dem Umzug zu sehen, geht sie noch einmal mit zu den Bikern und lernt Wyoming noch besser kennen. Dennoch können die beiden sich wegen der Sperrzeit nicht immer bei den Bikern treffen. Also treffen sie sich immer heimlich bei Grace im Stall - und jeden Abend wird ihre Beziehung intensiver. Langsam lehnt sich Grace insgeheim gegen die Unterdrückung ihres Vaters auf, doch lange geht das nicht gut. Denn was ist, wenn sie erfährt, was für eine Vergangenheit Wyoming hat? Wenn jemand von der Gemeinschaft erfährt, was zwischen den beiden läuft? Ich kann euch noch soviel sagen: Nichts gutes. Das Wichtigste: Schreibstil, Plot und Charaktere Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker, obwohl sehr harte Themen behandelt werden. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Grace erzählt, wodurch man hautnah an der Gemeinschaft dabei war, was manchmal echt verstörend war. Zu Beginn wird man zwar direkt in die Geschichte hineingeworfen, aber trotzdem konnte ich ihr von Anfang an gut folgen. Grace lebt in einem goldenen Käfig. Ihre Mutter sagt ihr alles, was sie essen soll, und beide Elternteile engen sie ein. Sie ist eine unglaublich starke und authentische Person, welche schon so lange gequält wird und mit der ich öfter in manchen Situationen gelitten habe. Wyoming ist nicht der typische Biker. Ich wusste erst nicht ganz, wohin mit ihm, weil er erst so wie ein klischeehafter geheimnisvoller Bad Boy wirkte, doch spätestens als man erfuhr, dass er als Stallbursche arbeitet, um Grace zu sehen, bin ich dahingeschmolzen. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und ist absolut glaubhaft. Die "guten" Nebencharaktere wie die Biker - Jungs kamen mir leider etwas zu kurz, da der Fokus natürlich auf Grace und Wyoming lag. Dafür waren die "bösen" Nebencharaktere aus der Gemeinschaft umso ausgeprägter, auch wenn ich die Männer mal gerne selbst gefoltert hätte, für das, was sie den Frauen antun. Die Liebesgeschichte selbst hat mir sehr gut gefallen; sie hat mich überrascht und war nicht vorraussehbar, aber vor allem nicht klischeehaft. Die Autorin schildert allerdings die Brutalität sehr ausdrucksstark, wodurch ich manche Male wirklich Tränen wie z. B. bei den Zuchtmaßnahmen und ganz besonders bei den finalen Szenen hatte. Wie ihr lesen könnt, war der Spannungsbogen fasst immer gespannt, man wurde durch den Schreibstil regelrecht in das Buch hineingesogen, so dass man mitgelitten und gleichzeitig immer gehofft hat. Zwischendurch gab es zum Glück auch mal romantische Szenen, die mich dann eher zum Lachen oder Schmunzeln gebracht haben, weil ich das Buch sonst wahrscheinlich gar nicht überlebt hätte. Letzten Endes bin ich selbst bei dem Ende fast an meinen eigenen Tränen erstickt; auch wenn mir das Ende zu plötzlich kam. Fazit Anja Tatlitsu hat mit ihrem ausdrucksstarken Schreibstil und tollen Charakteren eine Welt voller Brutalität gegenüber Frauen erschaffen. Die Handlung ist bis auf das herzzerreißende Ende super spannend, aber auch mal romantisch. Dadurch ist das Buch letzten Endes ein Buchschmöker für mich.

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