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thrillerleser

Posted on 2.2.2020

In Grossbritannien geschieht die Katastrophe schlechthin! Mehrere Asteroideneinschläge verwüsten das Land, massenhaft Menschen sterben, nur wenige können sich retten. So auch Edgar Hill und seine Familie. Wochenlang harrt er mit seiner Frau Beth, der dreijährigen Alice und Baby Arthur im Keller aus. Die Familie wird befreit und findet Unterschlupf in einem Lager. Sechs Wochen danach wird Ed von seiner Familie getrennt und mit Gleichgesinnten geht er zu Fuss nach Cornwall um seine Familie zu finden. 500 km weit, durch die Hölle. Der Autor entwirft ein Szenario, das schlimmer nicht sein könnte. Weltuntergangsstimmung, alles steht still, Tausende Menschen sterben. Der Notstand wird ausgerufen, Sirenen warnen die Menschen und sämtliche Militäreinheiten werden mobilisiert. Der Start in die Geschichte ist sehr bedrückend und man hofft, dass so eine Katastrophe nie geschehen mag. Die Stimmung in dem Keller, die Familie, die lebendig eingeschlossen ist und nicht zu weiss, was und wer draussen noch lebt, ist sehr eindringlich und dicht beschrieben. Ich hatte Gänsehaut und konnte mich so richtig in diese Menschen einfühlen. Hier wird, wie so oft in Krisensituationen, auch deutlich, wie die Eheleute zusammen funktionieren. In psychologischer Hinsicht empfand ich das Ganze ebenfalls sehr gut ausgearbeitet. Leider wird es ab der Mitte leicht langatmig. Der " Roadtrip " nach Cornwall, den Ed mit mehreren anderen Figuren unternimmt, empfand ich zu sehr auf unrelevante Details fixiert und die "Weltuntergangsstimmung", die mir zuvor sehr gefallen hat, kam zu kurz. Trotzdem gab es hier wieder Passagen, Szenen und Begegnungen, die in mir Gänsehaut ausgelöst haben. Doch Adrian J. Walker beschränkt sich nicht nur auf das Thema " Katastrophe ". Ein weiterer Fixpunkt ist auf die Figur Ed gelegt. Denn Ed, der vor der Katastrophe, unzufrieden mit seinem Leben als Ehemann und junger Vater ist, erkennt was wirklich wichtig ist im Leben. Und wächst für seine Liebsten über sich heraus. Aus dem verweichlichten, übergewichtigen und unzufriedenen jungen Mann entwickelt sich ein Familienvater, der seinen Mann steht. Diese Entwicklung ist nachvollziehbar beschrieben und ein weiteres Plus dieser Story. Das war das erste Mal, das ich einen Endzeitroman gelesen habe, und meine Angst, dass es zu futuristisch wird, hat sich als unbegründet herausgestellt. Leider, leider, war die Geschichte nur zu authentisch. Denn genau stelle ich mir es vor, wenn das jetzt und hier geschehen würde.

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