Profilbild von Sarang

Sarang

Posted on 2.2.2020

„Du hast dich also wirklich entschieden, das Wagnis einzugehen?“ Sie schaute ihn direkt an. „Ja, das will ich. Das wollte ich schon immer.„ „Du weißt, wenn du nicht die Richtige bist, wirst du die Kälte der Winterkönigin in dir tragen – so lange, bis die nächste Sterbliche denselben Mut aufbringt wie du. Versprichst du, sie dann davor zu warnen, mir zu vertrauen?“ Er hielt inne und hoffte, dass sie Nein sagte, bevor es zu spät war. Sie nickte. „Und wenn sie mich abweist, warnst du das nächste Mädchen und das danach?“ Er kam näher. „Und erst wenn eine von ihnen trotzdem einwilligt, wirst du von der Kälte erlöst.“ „Ich weiß.“ Sie lächelte beruhigend und ging zu dem Weißdornbusch. Die Blätter streiften ihre Arme, als sie sich bückte und unter den Buch griff. „Es tut mir so leid“, flüsterte er. S. 12 Der Inhalt: Die Elfenhöfe sind geschwächt und dennoch steht der Krieg bevor. Die Kriegselfe Bananach gibt keine Ruhe und fordert über das ihr zustehende Maß hinaus, Macht. Das bringt die Ordnung durcheinander und bedroht die Existenz aller. Die Gefühle der Höfe untereinander sind ebenso verschachtelt wie kompliziert und scheinbar unlösbar. Der Sommerhof ist gespalten, weil Ashlyn, die Königin und Keenan, der König, jeweils einen anderen lieben, wodurch der Sommer geschwächt ist. Donia, die Winterkönigin, kann nicht verzeihen und Niall steht vor einem Abgrund, in den ihn der Tod eines nahestehenden Elfs geführt hat. Eine vernichtende Ausgangssituation und dennoch bauen alle auf ihre Hoffnung und wer weiß, ob die Liebe nicht erneut alle Grenzen brechen kann? Die Sommerlicht-Serie, ein Begleiter zum Erwachsenwerden? Das Lesen dieses Werks ist so, als ob man reines Sonnenlicht trinken würde, mit den Fingerspitzen Schneeflocken in die Luft zeichnen könnte und in einer farbenfrohen, von Magie behafteten Welt leben würde. „Aus dunkler Gnade“ ist der finale Band der Sommerlicht-Serie von Melissa Marr. Ich bin mit den verschiedenen Elfenhöfen aufgewachsen, weswegen sie mir so vertraut wie kein anderer Buchinhalt erscheinen. So wie ich mit Keenan & Donia, Seth & Ashlyn, Iral, Niall & Leslie groß geworden bin, so sind auch diese Helden erwachsen geworden und haben sich gemeinsam mit der Handlung auf Höhenflüge hinein in die Wolken begeben. „Aus dunkler Gnade“ ist eine sommerleichte Lektüre, die dennoch eine tiefgehende Ader besitzt, die sich bei den LeserInnen in Form von Herzklopfen, Gänsehaut oder durch unerklärlich intensives Mitfiebern bemerkbar machen kann. Allerdings auch nur, wenn die hitzige und poetische Schreibweise von Melissa Marr es schafft, einen in die Welt der Elfen zu entführen. Eine ausbalancierte Geschichte zwischen den Extremen Die Autorin zeichnet eine Balance zwischen den gegensätzlichen Extremen der Elfenhöfe und verbindet die Fäden, die sie bereits im ersten Band zärtlich gewoben hat. Nichts verläuft im Sand oder wird dem Zufall überlassen. Als LeserIn ist immer klar ersichtlich, wo welche Figur gerade steht und wie es um das Gefühlschaos bestellt ist. Die wechselnden Perspektiven ermöglichen einen allumfassenden Überblick, so dass es manchmal schwer fallen dürfte, für nur eine Fraktion Partei zu ergreifen, da für einen alle Interessen und Konflikte nachvollziehbar sind. Somit ist „Aus dunkler Gnade“ das krönende Juwel dieser Serie und bietet einen mehr als würdigen Abschluss, der an manchen Stellen zwar traurig und tragisch, dennoch unheimlich fantastisch anmutet. Diese eine, wahre ‚Leseliebe‘ wird nie zu Ende gehen! Adjektive wie ‚Wunderschön‘, ‚Atemberaubend‘, ‚Fulminant‘ und ‚Einzigartig‘ können potenziellen LeserInnen zwar eine Ahnung von der Fabelhaftigkeit dieses Romans vermitteln, jedoch nie ausdrücken, wie abwechslungsreich, komplex und toll dieses Buch tatsächlich ist. Denn erst, wenn man selbst beim Lesen beinahe zu zerfließen scheint, glitzernden und zu Boden rieselnden Schnee zu beobachten glaubt, und dermaßen intensiv mit den schon so vertrauten Figuren mitleidet, ist es eine wahre „Leseliebe" Ein „begnadet“ dunkler Sog „Aus dunkler Gnade“ ist ein elektrisierender Lesehöhepunkt in meinem Leben, den ich nie, niemals vergessen werde, weil ich mir jeden Satz wie geschmolzene Schokolade auf der Zunge zergehen lassen konnte. Elektrisierende Gegenpole werden durch die verschiedenen Elfenhöfe geschaffen, die in der Handlung selbst zwar aus dem Gleichgewicht geraten sind, weswegen ein Krieg kurz bevor steht, Melissa Marr jedoch, beherrscht die Balance zwischen den einzelnen Elementen spielend. So werden die LeserInnen berauscht von den schwankenden Gefühlen zwischen Düsternis, Finsternis, Glückseligkeit, Grausamkeit, Logik, Chaos, Leidenschaft und Zwietracht in einen unwiderstehlichen Sog gezogen. Dieser Sog wirkt schon seit dem ersten Band und wurde von Fortsetzung zu Fortsetzung stärker, pulsierender, intensiver und erquickender, bis er in diesem Abschlussband nun seinen explodierenden Höhepunkt findet. Mein endgültiges Urteil: Wer Melissa Marrs Sommerlicht-Serie nicht gelesen hat, verpasst mit das schönste, modernste Märchen, das es in den letzten Jahren gab und die ich das Glück hatte, mitverfolgen zu dürfen. Ihr werdet schwerlich eine Serie finden, die auf einem dermaßen hohen Niveau beginnt und sich beständig steigert, so dass ihr die Realität um euch herum vollkommen vergesst. Ich wünschte, Melissa Marr würde die Reihe fortsetzen, auch wenn schon alle Konflikte gelöst sind und es im Prinzip nichts mehr zu berichten gibt. Haltet euch bereit, in das größte Abenteuer eures Lebens einzutauchen, beachtet aber unbedingt die Reihenfolge! Dies ist meine Liebeserklärung an dieses Buch.

zurück nach oben