Sarang
WENN NUR DAS BÖSE DICH RETTEN KANN, WÜRDEST DU IHM FOLGEN? „Das Einzige, was ich mir von dir wünsche, ist, dass du dir vertraust, nur dass du dir vertraust. Mia, jeder von uns muss das Leben führen, das ihm gegeben ist. Du hast die Wahl, du bist ein Mensch und bestimmst dein Leben. Also lebe es.“ S. 190 Der Inhalt: Mia ist glücklich, dass Iason auf der Erde bleiben möchte. Doch schnell werden die Probleme Loduuns auch die der Erde. Denn Lokandra scheint doch noch nicht aufgehalten. Immer mehr Entführungsopfer gehen durch die Medien, Mia hört eine unheimliche Stimme in ihrem Kopf und zusätzlich zu allem Übel, entfremden sie und Iason sich zusehends. Dabei ist doch gerade ihr Zusammenhalt der, der die Erde und Loduun gemeinsam in friedliche Zeiten führen soll. Aber wenn das Böse alles und jeden um einen herum manipuliert, wird der Kreis der Vertrauten immer kleiner und die Gefahren immer größer. Dann kündigen sich die Wächter Loduuns an und Iason muss sich genauso entscheiden wie Mia. Für wen oder was werden sie sich entscheiden? Für die Liebe oder ihre Heimat und in Iasons Fall seinem Sinn? Eine „Delikatesse“ auf dem Buchmarkt „Sternensturm“ ist eine furiose Fortsetzung von „Sternenschimmer“ und wird nicht umsonst so hoch gefeiert. Ich kann mir dieses unschlagbare Konzept Kim Winters nicht erklären, aber es funktioniert. „Sternensturm“ ist ein dicker Schinken, der sich nicht mal eben so schnell weglesen lässt. Wer den ersten Band kennt, weiß, dass das auch gar nicht gewollt ist. Denn diese Geschichte ist eine Delikatesse auf dem derzeitigen Buchmarkt und da solche bekanntlich selten und kostbar sind, möchten sie mit großem Genuss „konsumiert“ werden. Kim Winter gibt unserer zukünftigen Welt immer mehr Tiefe und Facetten, wodurch ein realistisches und durchaus mögliches Bild einer Zukunft gezeichnet wird. Diese Zukunft wird wohl ohne (Außerirdische) Loduuner voranschreiten – doch weiß man es mit Bestimmtheit? – Zumindest wird den LeserInnen auch der Planet Loduun zunehmend ein Begriff, da sich die Konflikte immer detaillierter sowohl auf Loduun als auch auf die Erde beziehen. Diese Details und auch Schattierungen der Zukunft, sind auf geniale und unterschwellige Art und Weise der Haupthandlung untergeordnet. Denn die Haupthandlung hat einen beinahe von den Socken, wenn man die Beziehungsprobleme Mias und Iasons im Gesamtzusammenhang des Konstrukts sieht, die gleichzeitig aber auch 'mehr' sind, als nur „Beziehungsprobleme“. Ein Sturm der Gefühle Abwechslungsreich wird die Geschichte von Mia und Iason weitergeknüpft und die beiden kommen an Punkte, die jedes Leserherz rasen lassen dürften und mit vielen Seufzern, viel Schmachten und vielen Befürchtungen verbunden sind. Passend zum Titel, finden sich in diesem Buch viele Stürme: Ein Sturm an Gefühlen, ein Sturm an Entwicklungen, denn in den knapp 600 Seiten wird es keinen Augenblick langweilig und sogar ein wahrer Gewittersturm während des Höhepunkts. Knallhart und gnadenlos fesselt Kim Winter die Aufmerksamkeit ihrer LeserInnen und haucht ihren Charakteren dermaßen glaubwürdig, unverwechselbar einmalig Leben ein, dass es Gänsehautreif ist. Lebendig und spritzig leitet der heitere Erzählungston, der gen Ende hin auch mal die Perspektive von Mia aus der Ich-Form wechselt, einen sicher durch diesen „Sturm“! Farbexplosionen im Kopf Der Kopf fährt gemeinsam mit der Handlung Karussel, denn das Auf und Ab der Geschichte, die neuen Erkenntnisse, viele Überraschungen und plötzliche Wendungen machen es den LeserInnen nicht leicht, immer den Überblick zu behalten. Dadurch gelingt es, sich fallen zu lassen und Kim Winter als Autorin zu vertrauen, dass der Pfad, den die Figuren einschlagen, schon der richtige sein wird. Die fantastischen Elemente dieses Buches sind akzentuiert gesetzt und erzielen eine unfassbare starke Wirkung. „Sternensturm“ ist nämlich eines der wenigen Werke, was ich nie verfilmt sehen wollte, weil Bilder niemals mit den Farbexplosionen im Kopf mithalten können, die dieser Roman erzeugt. Mein endgültiges Urteil: „Sternensturm“ ist meine uneingeschränkte Empfehlung, für die das Wissen der Vorgängers „Sternenschimmer“ allerdings anzuraten wäre. Kim Winters Folgeband ist ein Buch für all diejenigen, die nach großartigen Geschichten suchen, die das gewisse Etwas besitzen und noch lange von sich reden machen. Dabei ist dieser Roman nicht ausschließlich leichte Kost, sondern mit einer Sinnhaftigkeit verbunden, die viele Botschaften vermitteln kann, sofern sich darauf eingelassen werden möchte. Eine Bereicherung für jedes Buchregal und das zählt für die Optik genauso wie für den Verstand. Die Fortsetzung kann für mich gar nicht schnell genug erscheinen, denn es bleibt spannend in der von Kim Winter erdachten, innovativen Zukunft!