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Sarang

Posted on 1.2.2020

Der Inhalt: Die 16-jährige Kylie ist am Boden zerstört, weil ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hat. Dann ist sie geschockt, weil ihre Eltern sich im Streit plötzlich scheiden lassen. Noch geschockter allerdings ist sie von der Idee ihrer Mutter, sie im Sommer in ein Camp zu schicken. Sie, die brave und vorbildliche Kylie. Sie fügt sich und bemerkt schon im Bus, der die Teilnehmer ins Camp bringt, dass diese Jugendlichen alles andere als normal sind. Sie fühlt sich angestarrt und begafft, denn alle scheinen etwas zu wissen, was man nur ihr verschwiegen hat. Wird Kylie hinter das Geheimnis des mysteriösen Sommercamps kommen? Eine großartige Idee, die durch viele Oberflächlichkeiten auf der Strecke bleibt… „Shadow Falls Camp 01 – Geboren um Mitternacht“ lässt mich ziemlich zwiegespalten zurück. Da sind einmal die ziemlich oberflächlichen Elemente, die gut 70% der Geschichte ausmachen und sich um Jungs, Jungs und noch mehr Jungs drehen. Dann wäre da das beinahe schon unerhört offene Ende, das nach einer Fortsetzung schreit und vermuten lässt, dass C. C. Hunter das nun nach jedem Band so handhabt. Auf der anderen Seite steht die spannende Idee des Sommercamps, das mich trotz der Oberflächlichkeiten oft gut unterhalten konnte und in mir den Wunsch erweckte, mehr zu erfahren. Die letzte CD bewies endlich ein wenig Handlungsfortschritt und ein leichtes Kratzen an der Oberfläche. Einige offene Fragen wurden geklärt, leider ebenso viele unbeantwortet gelassen. Dennoch ergab vieles plötzlich einen Sinn und einmal hätte ich Innenteil vor lauter Rührung beinahe weinen müssen, weil eine Auflösung so tragisch anmutete. Für eine (oder mehrere) Überraschung(en) muss man bei „Shadow Falls Camp 01 – Geboren um Mitternacht“ gewappnet sein. Die Frage, ob diese Überraschungen nun gut oder schlecht sind, muss jede/r für sich selbst beantworten. Je nachdem, was man von seiner Lektüre gerade erwartet, bietet dieses Hörbuch eine teilweise amüsante Geschichte, die sogar richtig verzaubern kann, insofern man über einige Unzulänglichkeiten bzw. Oberflächlichkeiten hinwegsehen kann; und solange man bereit ist, bis zum Ende durchzuhalten und sich viele pubertäre Heulattacken und allerhand Kussszenen anzutun. Zu viel männliche Auswahl rückt die Rahmenhandlung zu sehr in den Hintergrund Die Protagonistin Kylie löste in mir ein ums andere Mal Anti-Sympathien aus, da ich ihre Gefühlswelt so gar nicht nachvollziehen konnte. Erst ist sie scheinbar in ihren Ex-Freund Trey verliebt. Kaum ist er aus den Augen, ist er auch aus dem Sinn und sie findet Derek mit den Goldsprenkeln in den Augen wunderbar. Dummerweise hat der sich nach ihrer kleinen Zurückweisung bereits eine Freundin angelacht, weswegen sie es dann mit dem sexy, verwegenen Lucas probiert und nach einem heißen, erwachsenen, wilden Kuss sofort Gefallen an ihm findet. Dieses hin und her beansprucht einen Großteil der Handlung und ist viel zu oft ohne Übergänge oder Erklärungen dargestellt.  Gerade diese ewigen Unentschiedenheiten dürften einem jüngeren Hörpublikum mehr munden. Eine manchmal lasche Darbietung, ansonsten eine angenehme Hörbuchsprecherin Die Sprecherin Anke Kortemeier, die in Deutschland die deutsche Stimme der Lindsay Lohan spricht, hat mich manchmal verwirrt. Pausen, wo sie überflüssig scheinen, manchmal wurde etwas zu lahm gelesen, verwechselte Stimmfarben, so dass man hinterher doch nicht mehr so ganz sicher war, wer nun was gesagt hatte. -Fairerweise muss ich ergänzen, dass Letzteres nur etwa zwei Mal vorgekommen ist. Insgesamt hatte Frau Kortemeier nämlich eine äußerst angenehme Stimme, für die ich zwar etwas Zeit zum Einhören benötigte, ihre Darbietung dann jedoch beinahe durchgängig genießen konnte. Interessant sind C. C. Hunters Darstellungen der einzelnen Fabelwesen. Zusammen in einem einzigen Camp befinden sich Werwölfe, Hexen, Feen und noch allerlei weitere Bewohner der fantastischen Welt. Dieser bunt gemixte Haufen sorgt ordentlich für Trubel und Turbulenzen. Mein endgültiges Urteil: Ganz überzeugt bin ich von „Shadow Falls Camp 01 – Geboren um Mitternacht“ noch nicht, jedoch hat C. C. Hunter eine Geschichte mit Potenzial kreiert, die mir in der Hörbuchfassung - trotz der Makel - zusagte. So werde ich auf jeden Fall noch Band 2 hören und darf mich glücklich schätzen, dass dieser schon erschienen ist. Liebhaber von fantastischen Wesen, komplizierten und ulkigen - um nicht zu sagen pubertären - Beziehungsverwicklungen dürften sich in dieser Geschichte wie zu Hause fühlen und sollten sich eine Hörprobe dieses Werks einmal anhören!

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