Pia
"Ich denke nur darüber nach, wie viel Glück ich habe, dass ich in meinem Wahnsinn nicht alleine bin." Der zweite Teil von Lady Trents Memoiren hat mich noch mehr begeistern können. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass es wieder genau so ablaufen könnte, wie in Teil 1, was auf Dauer denke ich langweilig wäre. Aber es lässt sich erkennen, dass es auch eine buchübergreifende Handlung gibt, die auch un Teil 2 weitergeführt wurde und noch nicht abgeschlossen wurde. Klar - die Forschung steht im Vordergrund und der Inhalt jedes Buches wird eine Forschungsreise sein (vermute ich mal). Dennoch war diese hier etwas völlig anderes. Ich habe mich gut darauf einstellen können, dass es wieder viel um eine fremde Kultur gehen wird. Ich kann nun im direkten Vergleich sagen, dass mich die Kultur aus Band 1 nicht so angesprochen hat, wie die jetzt aus Band 2. Denn diesmal ging es in eine Art Afrika. Mit Ureinwohnern, einem König, tropischen Sumpfgebieten und feindlichen Stämmen. Und natürlich neuen Drachen. In diesem Buch will Isabella die moulishen Sumpfwyrme erforschen. Das stellt sich jedoch als schwierig heraus - dazu muss sie in den Sumpf wandern und lebt bei einem Stamm von Ureinwohnern. Dieses Setting hat mich unglaublich angesprochen. Ich hatte alles wunderbar vor Augen, konnte mir das drückende, feuchte Klima vorstellen. Konnte quasi die Moskitos und Drachenfliegen um meine Ohren schwirren hören. Und Isabella widerfahren so einige Missgeschicke und wird vor die eine oder andere nicht so leichte Aufgabe gestellt. Ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen gelesen, weil es mich diesmal so richtig gepackt hat. Der Schreibstil ist wieder sehr besonders. Er ist sehr durch Isabellas Charakter geprägt - es fühlt sich an, als würde sie persönlich uns ihre Geschichte erzählen (wie es ja auch gedacht ist, also wunderbar umgesetzt!) Sie hat einen tollen Humor, denkt aber auch über viele Dinge nach. Man muss sich also an diesen Schreibstil ein bisschen gewöhnen, auch da die Sprache selbst etwas altertümlicher ist. Wenn man sich jedoch eingelesen hat, kann man problemlos in die Geschichte eintauchen und sich darin stundenlang verlieren. Isabella selbst macht in der Zeit, über die sie spricht, eine unglaublich tolle Entwicklung durch. Sie wird zu einer starken Frau, die für sich und ihre Ansichten einsteht. Mehr möchte ich hierzu aber nicht sagen, da es für Teil 1 spoilern würde. Außerdem lernen wir eine neue Figur kennen, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Ich hoffe, sie begleitet uns auch in den folgenden Büchern. Ich bin sehr gespannt auf Teil 3, denn ich weiß bereits, was Isabella als nächste Forschungsreise geplant hat - und ich freue mich ebenfalls auf dieses große Abenteuer! Noch interessanter als Teil 1 und besonders der Aspekt der Drachen in diesem Buch hat mich sehr fasziniert. Sie kommen anders vor, als man es erwartet, aber auf eine ganz besondere Weise - sehr wissenschaftlich. Ich denke, man muss diese Art von Erzählstil mögen - wenn man das tut, dann ist man hier genau richtig.