fernwehwelten
Allmählich gelingt es Alice, sich in Fegoria einzufinden. Die Alpträume über ihren Kampf ums Überleben werden seltener. Doch während sie noch versucht, ihren endgültigen Platz an der Seite des Prinzen zu finden, gerät sie erneut in Schwierigkeiten - und plötzlich droht sie, sich selbst zu verlieren. Teil 1 zu „Fegoria“ habe ich im April mit 4 Sternen bewertet, weshalb ich auch unglaublich neugierig auf die weitere Geschichte war. Die ersten Kapitel haben sich dann wie eine Rückkehr angefühlt. Ich konnte mich an das meiste problemlos erinnern und wenn ich mal einen Denkanstoß brauchte, war dieser vorsorglich zwischen den Zeilen versteckt. Wie schon in Band 1 lebt die Geschichte von dem flüssigen Schreibstil, welcher zu der dynamischen Handlung passt und es mir ermöglichte, durch die Seiten zu fliegen. Trotzdem hat die Fortsetzung meine persönlichen Hoffnungen nicht ganz erfüllen können. Zu gern hätte ich die Protagonisten und ihre Gegenspieler besser kennengelernt, was aber aufgrund des in meinen Augen fehlenden Tiefgangs der Charaktere nicht möglich war. Und obwohl Alice in Gedanken durchaus feministisch unterwegs sein kann, fand ich es schon beinahe schade, wie sehr sie sich am Ende doch auf Crispins Ritterlichkeit verlassen hat. Ich hätte mir gewünscht, dass sie noch stärker für sich eintritt – ohne jederzeit beim Gedanken an den Thronfolger der Elben zu zergehen. Auch muss ich erneut einen Kritikpunkt aufbringen, der mir bereits aus Band 1 bekannt war: Alice hat den Abschied von ihrem bisherigen Leben in meinen Augen zu leicht verkraftet. Zwar wurden bereits mehr Anspielungen dazu eingeflochten, jedoch muss ich gestehen, dass es mich persönlich stärker belasten würde, wenn ich von heute auf morgen alles Bekannte und jeden lieben Menschen für eine bedrohliche neue Welt verloren hätte. Fegoria 2 war für mich eine Achterbahnfahrt mit den Höhen einer zeitvertreibenden Geschichte und Tiefen, die mir das Gefühl gaben, dass viele Aspekte noch besser hätten ausgearbeitet werden sollen. 2,5 Sterne.