Sarang
Er rief sich ins Gedächtnis, dass sie alle ums Überleben kämpften. Wenn man der Botschaft glauben konnte, würden die meisten von ihnen sogar mit Sicherheit sterben. Weil ihr verloren seid. S. 92, “Das Labyrinth erwacht” - Rainer Wekwerth © Arena »Der Inhalt« Sie kennen gerade so ihre Namen und erinnern sich schemenhaft an Bruchstücke, die so etwas wie ein frühres Leben gewesen sein könnten. Sie haben nichts weiter als einen Rucksack mit dem nötigsten zum Überleben und eine vage Botschaft, dass sie innerhalb von 72 Stunden die sechs Tore erreichen müssen, um in die nächste Welt zu kommen. Sie sind sieben Jugendliche und befinden sich im Labyrinth. Einem äußerst heißen und unerbittlichen Labyrinth, in dem sie von etwas Dunklem gejagt werden und sie wissen, nicht nur die Zeit ist ihr Feind. Wenn sie es schaffen, die sechs Tore zu erreichen, muss einer von den sieben zurückbleiben. Einer wird sterben immer sterben... »Eine dunkle Geschichte, die von spannender Unwissenheit genährt wird« “Das Labyrinth erwacht” ist ein vielseitiges, düsteres und temporeiches Buch, das Raum für viele Mutmaßungen und eigene Vorstellungen lässt. Aus verschiedenen Perspektiven wird eine dunkle Geschichte erzählt, die vor allen Dingen von Andeutungen und einer Front aus Unwissenheit lebt. Begeisternd und bravourös hat Rainer Wekwerth eine faszinierende Grundlage geschaffen, die mit viel Abscheu, Ekel und in aller erster Linie einem ewigen Kampf verbunden ist. Sieben Jugendliche erwachen ohne Erinnerungen und nackt in einer ihnen unbekannten Gegend. Anfangs sind sie alleine, bis sie sich gegenseitig finden und gemeinsam um ihr Leben kämpfen. Rainer Wekwerth hat es hierbei geschafft, die Grenzen zwischen äußerer und innerer Bedrohung immer wieder verwischen zu lassen. Gegen wen kämpfen die Jugendlichen eigentlich? Gegen ihre eigenen Ängste, gegen das Labyrinth, das in jeder Welt den Tribut eines Lebens fordert, so dass am Ende nur noch einer von ihnen übrig sein wird oder gegen die “Jäger”, die ihnen auf den Fersen sind? Ein Wettlauf, der einerseits mit einer mordsspannung - die auf der Aussichtslosigkeit gründet - verbunden ist und andererseits mit der Hoffnung, dass sich am Ende doch noch ein einziger Lichtstrahl finden lässt. »Authentische Charaktere, die gemeinsam mit der Handlung an die Substanz gehen« Es gilt, besonders die Charaktere hervorzuheben, in dessen verängstigte, kämpfende, wutvolle, traurige und immer wieder starken Gedankengänge ich eintauchte. Es ist schon eine Seltenheit, auch nur einer solch facettenreich ausgearbeiteten Romanfigur zu begegnen. In “Das Labyrinth erwacht” wurde ich von gleich sieben empfangen. Sieben Figuren, die durch Authentizität, Tiefe und all jenen wichtigen Faktoren überzeugten, die es mir ermöglichen, in einer Handlung komplett mitzugehen und die mir dann in heftigen Momenten an die Substanz geht. »Komplexität und ein bisschen Liebe« Rainer Wekwerth kreiert eine Verbindung aus komplexen Figuren, die mir im Laufe der Handlung vertrauter wurden und deren Weg ich durch die vielen, kaum mehr zu ertragenden Spannungen auf jeden Fall weiterverfolgen muss. Rainer Wekwerth kreiert eine ebenso komplexe Handlung, die bisher in eine endlose Leere führt, welche sich ins unermessliche aufzutürmen scheint und ich ahne, dass ich in einer der Fortsetzungen unter einer mächtigen Welle begraben werde. Hoffnungslos scheinende Geschichten müssen einen äußerst attraktiven Reizpunkt besitzen, um mich noch anzusprechen. So bin ich froh, dass Rainer Wekwerth der Liebe in seinem ansonsten von Abenteuern, Horror, inneren Sackgassen und Ängsten geprägten Roman eine Chance gibt und mit dieser feine Fäden um das gesamte Geflecht herum webt, die den Inhalt zusätzlich unterstützen und meine romantische Ader extrem befriedigten. »Mein Fazit« Tut es mir nach und begebt euch in die erste Etappe des Labyrinths. Taucht ab und genießt ein paar Stunden der besten Unterhaltung, Intensität, Spannung, Komplexität und Verbundenheit. Macht euch vertraut mit einer Geschichte, die voller Abgründe, Klippen und Wunder steckt. “Das Labyrinth erwacht” erweckte meine Begeisterung, die ich in der Fortsetzung auszubauen gedenke. Für diesen Thriller der Meisterklasse gibt es meine absolute Leseempfehlung für mutige LeserInnen mit Nerven aus Stahl ;-) ! Wer immer er auch gewesen sein mochte, bevor er hierhergekommen war, er war kein guter Mensch. Man konnte daran zerbrechen oder es einfach akzeptieren. S. 97, “Das Labyrinth erwacht” - Rainer Wekwerth © Arena