Sarang
»Der Inhalt« Nick liebt Nora und Nora liebt Nick. Es ist ganz einfach, oder? Doch da ist noch so viel mehr. Komplikationen drumherum, die bei Benedictes gefährlicher Internetbekanntschaft beginnen, über Trines und Vildes Versteckspiel reichen und über die Tatsache, dass es schon mindestens eine Tote gab und der Mörder noch immer frei herumläuft, stolpert. Die Umstände sind denkbar ungünstig, denn Nick hat eine Vergangenheit, wegen derer er Wachs in den Händen von den falschen Menschen sein wird. Es geht um mehr als Liebe. Inzwischen geht es um mehrere Köpfe und ob die richtigen oder die falschen rollen werden, wird sich zeigen. »Der Höhepunkt?« „Dark Village – Niemand ist ohne Schuld“ formt für mich so etwas wie einen Höhepunkt in der bisherigen Soap von Kjetil Johnsen. Seit dem ersten Band steht eine Enthüllung aus, mit der uns der Autor bis aufs Blut reizt. Die Zeit der Vorenthaltungen scheint größtenteils vorbei zu sein, denn endlich verrät Kjetil einen großen Meilenstein, mit dem wider Erwarten noch lange nicht die Luft raus ist! In der Handlung selbst begegnen einem - vergleichbar mit einem Schneeballsystem - immer wieder neue Spannungsmomente, offene Fragen und Höhepunkte, die ins unendliche Rollen geraten und Abgründe präsentieren, auf dessen Auflösung ich harre. Bei manchen Dingen bin ich mir als kluge Leserin ganz sicher gewesen, dies und jenes müsse sich genauso gestalten und fühlte mich dann regelrecht überrumpelt, als „Dark Village – Niemand ist ohne Schuld“ diese Strukturen von Schwarz und Weiß erneut aufbrach und mich sprachlos zurückließ. Also ein absoluter Pageturner und Spannungsträger. »Die Realität in ungeheuerlich intensive Worte verpackt« Gepaart ist dies mit dem von Kjetil Johnsen bereits gewohnten Gänsehautfördernden Schreibstil. Metaphern, die so berechnend, eiskalt und gruselig wahr erscheinen, dass ich nicht begreifen möchte, wie jemand die Realität am Schopf packen und so intensiv in Worten kleiden kann. Eine Ungeheuerlichkeit, die ich in dieser Art und Weise bisher nur von Kjetil Johnsen erlebt habe. »Spekulation auf Spekulation« Das Menschengeflecht der Handlung wird indes immer größer, lässt immer wieder neue Spekulationen zu und führt dazu, dass ich inzwischen kaum mehr weiß, wo sich rechts, links, oben oder unten befinden. Ein Netz, gegen das die Zeit läuft und das sich immer enger zieht. Kjetil Johnsen enthüllt in „Dark Village – Niemand ist ohne Schuld“ mehr aus der Vergangenheit seiner Personen als jemals zuvor, dennoch habe ich mehr Fragezeichen denn je in meinem Kopf. Die Vergangenheit droht die Figuren einzuholen, zu überrennen und offenbart ein nie gekanntes Facettenreichtum. »Mein Fazit« Erneut ein Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen wollte, verschlungen habe und der in meinen Gedanken noch immer nachhallt. Schande über diejenigen, die sich der Reihe entziehen, denn damit begeht man einen fatalen Fehler: Spannung, Tiefe, Authentizität, Intensität und so viel Realität, dass es manchmal zu viel erscheint, um es ertragen zu können.