Simone Scamander
Inhalt: Stellt euch vor, alles in eurem Leben geht momentan schief. Nichts ist so, wie ihr es euch erträumt habt, und obwohl ihr versucht, euch nicht unterkriegen zu lassen, merkt ihr doch, wie dringend ihr eine komplette Auszeit gebrauchen könntet. Und dann entdeckt ihr diese skurrile Stellenanzeige, in der für ein halbes Jahr ein Housesitter für einen kleinen, einsamen Leuchtsturm auf einer sturmumtosten Insel gesucht wird ... Meinung: Klingt für euch ebenso verlockend wie für mich? Protagonistin Liv passiert genau das und sie nutzt die Gunst des Augenblicks, um sich tatsächlich eine solche Auszeit zu nehmen. Kurzerhand reist sie an die irische Küste und stellt sich ungewissen sechs Monaten, die sie vor allem dafür nutzen will, sich zu sortieren. Denn das hat Liv, nachdem sie ihr Journalistikstudium knallhart durchgezogen hat, bitter nötig. "Show me the Stars" ist ein gemütliches und gemächliches Buch, in dem ich mich einfach wohlgefühlt habe. Ich mochte das beschauliche Setting, die liebenswürdigen Charaktere und das Gefühl, entschleunigt zu werden, obwohl ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen habe. "Show me the Stars" ist wie ein Urlaub in Buchform: Erholsam, ruhig und harmonisch. Zwar passte die gesamte Geschichte für mich nicht recht ins Genre "New Adult", dafür las sie sich schlichtweg zu "erwachsen", aber mal ehrlich: Solange ein Liebesroman ans Herz geht, ist das Genre am Ende völlig egal. Apropos Liebesroman: "Show me the Stars" beschäftigt sich zwar stark mit Liv und ihrem Weg zu sich selbst, aber natürlich kommt auch die Liebesgeschichte nicht zu kurz. Kjer ist derjenige, der Liv auf ihrer Leuchtturminsel mit allem versorgt, was sie zum Leben braucht, und der ihr auch sonst immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Er ist ein Typ von der verschlossenen, geheimnisvollen Sorte. Einer, der nur selten über sich spricht. Einer, vor dem einen die Freundinnen warnen, weil er nicht für feste Beziehungen zu haben ist. Einer, der im Grunde aber eben doch sein Herz am rechten Fleck trägt, und der nur noch die richtige Frau finden muss, die ihn daran erinnert, dass auch er sein Glück verdient hat ... Mein Highlight an diesem Roman ist und bleibt die besondere Stimmung. Atmosphärisch hat mich "Show me the Stars" einfach abgeholt. Wie oft habe ich mir beim Lesen des Buches gewünscht, selbst in einem kleinen Leuchtsturm sitzen zu dürfen, das Meer rauschen und den Wind pfeifen zu hören, während direkt vor der Tür die Wellen an die Brandung schlagen. Während einer Lesepause habe ich sogar nach Urlaub in einem Leuchtturmhäuschen gesucht, weil mir diese heimelige Stimmung so durch den Körper gefahren ist, dass ich sie unbedingt wirklich erleben wollte! Ich wünschte, ich könnte diese Rezension so begeistert beenden, wie ich das Buch begonnen habe, aber leider haben mich zum Ende hin doch so einige Dinge gestört. Ich verrate euch vorweg: Das ist nur mein persönliches Empfinden und soll euch keinesfalls davon abbringen, "Show me the Stars" zu lesen, denn viele andere Leser*innen empfinden es ganz anders als ich! Ich für meinen Teil mochte die Auflösungen am Ende des Romans aber nicht. Livs Geheimnis wurde für mich nicht stark genug behandelt, und Kjers Hintergrund war mir einerseits zu dramatisch, andererseits nicht mit den richtigen Konsequenzen versehen. Ich möchte an dieser Stelle keine Details verraten, um nicht zu spoilern, aber solltet ihr darüber diskutieren wollen, freue ich mich auf eure Mails! Fazit: Zeit für eine Auszeit? Dann schnappt euch einen Tee, eine gemütliche Decke und "Show me the Stars"! Dieses Buch bietet die perfekte Erholung, wenn man sich aus dem Alltag raus- und in ein gemütliches Setting reindenken möchte. Dazu kommen wunderbare Charaktere, die man schnell ins Herz schließt, und ein beschaulicher Schreibstil, der den Wohlfühlfaktor noch stärker unterstreicht. Ich persönlich mag "Show me the Stars" leider nicht so glücklich zugeschlagen haben, wie ich es die längste Zeit gelesen habe, aber ich freue mich dennoch auf die Folgebände der Trilogie!