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Simone Scamander

Posted on 1.2.2020

Inhalt: Während ihres Work-and-Travel-Jahres schreibt Lena einen Brief an den Ozean. In ihren Zeilen ans Meer schreibt sie über ihre Gefühle, ihre Ziele, ihre Zukunft. Fünfzehn Jahre später findet der Australier Sam diesen Brief in einer Flaschenpost - und beschließt, Lena zu schreiben. Obwohl er nicht mit einer Antwort rechnet, bekommt er bald Post aus Deutschland. Von einer Lena, die kaum noch etwas mit der Verfasserin von damals gemein hat. Zwischen Sam und Lena entwickelt sich eine innige Brieffreundschaft ... und mehr. Doch wie kann man sich einander so nah fühlen, wenn man doch so weit voneinander entfernt ist? Meinung: Ich habe "Zeilen ans Meer" von Sarah Fischer zum perfekten Zeitpunkt gelesen: Während eines Urlaubs am Meer, mit den Wellen im Hintergrund und dem Ruf der Möwen im Ohr. Immer wieder spielen die Küste Australiens und der Ozean eine Rolle, sodass ich mich atmosphärisch ganz und gar in die Geschichte habe fallen lassen können. Ich kann mir vorstellen, dass ich ohne das Meer um mich herum ganz arges Meerweh beim Lesen verspürt hätte! "Zeilen ans Meer" ist ein Briefroman, wodurch man keine klassischen Kapitel, sondern den vollständigen Briefwechsel zwischen Lena und Sam zu lesen bekommt. Allein durch das Format liest sich die Geschichte also recht schnell. Dadurch verliert sie allerdings nicht an Intensität. Briefe sind unheimlich persönlich und intim, und eben das macht die berührende Geschichte von Lena und Sam aus. Lena und Sam stehen beide mitten im Leben - und doch nicht dort, wo sie es sich vorgestellt haben. In "Zeilen ans Meer" geht es um unerfüllte Träume und verpatzte Chancen, um Entscheidungen und Konsequenzen. Zugleich geht es aber auch um das Glück, das man auf ungeplanten Pfaden entdeckt, und den Mut, neue Möglichkeiten zu ergreifen. "Zeilen ans Meer" liest sich wie ein Briefroman aus dem echten Leben, und diese Authentizität sorgt für ein wohlig-atmosphärisches Lesevergnügen. Emotional abholen konnte mich "Zeilen ans Meer" leider trotzdem nicht ganz. Das ist aber wohl eher der Tatsache geschuldet, das ich viele Themen der Protagonisten in ihrem Ausmaß schlichtweg (noch) nicht nachvollziehen kann. Meine Mutter, der ich das Buch nach mir zum Lesen gegeben habe, hat im Gegensatz zu mir nämlich so manche Träne vergossen und musste einige Lesepausen einlegen. Liebes Buch, du merkst: Es liegt nicht an dir, sondern an mir. Fazit: "Zeilen ans Meer" sorgt für Meerweh! Der romantisch-atmosphärische Briefroman erzählt die Geschichte von Lena und Sam, die über Kontinente hinweg den Weg zum Glück suchen.

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