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Simone Scamander

Posted on 1.2.2020

Inhalt: In Novas Leben geht einfach alles schief. Sie ist ein absoluter Tollpatsch, und dass ihr Vater ein extrovertierter Moderator einer TV-Show über Mysterien ist und ihre Eltern an Magie glauben, trägt nicht unbedingt zu ihrem Beliebtheitsbonus bei. Zu blöd, dass Nova ausgerechnet für den süßen Fitz schwärmt, den beliebtesten Jungen der Schule. Er wird sich bestimmt nie für das unscheinbare Mauerblümchen interessieren! Seine fiese Schwester dagegen, die Schulzicke Viola, nutzt jede Gelegenheit, um Nova bloßzustellen. Als Viola ihr eine Mutprobe stellt, will es Nova ihr endlich einmal zeigen. Sie nimmt an – und bestiehlt eine Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt. Natürlich wird Nova dabei erwischt und von der schrulligen Hexe mit einem Fluch bestraft. Absoluter Unfug, weiß Nova. Doch dann klebt ihr das Pech an den Fersen. Sie setzt alles daran, den Fluch zu brechen, aber natürlich geht alles schief. Plötzlich taucht Avon auf – Novas böser, böser Zwilling. Und Avon hat nur eines im Sinn: Novas Leben ins Chaos zu stürzen. Oh weh, wie kommt Nova da nur wieder raus? Meine Meinung: „Nova & Avon: Mein böser, böser Zwilling“ ist das Kinderbuchdebüt der Autorin Tanja Voosen, die sich bereits mit ihren romantisch-schönen Jugendbüchern in mein Herz schreiben konnte. Es handelt sich um den Auftakt einer Reihe um ein unscheinbares und unfassbar tollpatschiges Mädchen namens Nova, das sich eigentlich nur eines wünscht: Normal zu sein. In einer Familie, die an Magie glaubt, und dem Maß an Pech, das Nova zu verfolgen scheint, scheint dieser Wunsch jedoch unmöglich zu erfüllen zu sein. Erwischt man sich anfangs noch dabei, selbst über Novas Ungeschick schmunzeln zu müssen, tut ihr Unglück einem schon bald selbst weh. Bei so viel Pech kann man doch nur durchdrehen! Nova verliert jedoch nicht den Mut und sucht – wenn auch immer verzweifelter – nach der Lösung ihrer Probleme. Sie wächst einem mit ihrer ehrlichen Haut und ihrer witzigen Art schnell ans Herz und demonstriert mit jedem Kapitel stärker, dass sie die geborene Kinderbuchprotagonistin ist! Bis Avon – der böse, böse Zwilling – ihren ersten Auftritt hat, dauert es überraschenderweise ganz schön lang, dabei habe ich relativ früh mit ihr gerechnet. Langweilig wird es bis dahin aber keinesfalls, denn Nova braucht weder einen bösen Zwilling noch Magie, die für Chaos in ihrem Leben sorgen. Das schafft sie selbst auch ganz gut allein! Nichtsdestotrotz ist die Aufregung natürlich groß, als Avon auftaucht. Die Spannung nimmt durch Avon noch einmal mächtig zu, denn sie ist wirklich abgrundtief böse und stiftet Ärger, wo sie nur kann! Während man mit Nova mitfiebert und inständig hofft, dass es ihr gelingen wird, Avon zu besiegen, muss man sich jedoch auch mehr und mehr eingestehen, dass Avons Gegenwart auch etwas Gutes hat. Durch sie schafft es Nova, mehr und mehr über ihren Schatten zu springen! Die wunderbare Freundschaft zwischen Nova und der sonderbaren Fee, die Nova durch eine etwas obskure Internetseite über Flüche kennenlernt, war für mich ein Highlight. Starke Mädchenfreundschaften kommen in der Buchwelt ohnehin viel zu kurz. Viel häufiger liest man von Rivalitäten und Zickereien. Auch Nova muss sich gegen die Schikanen der Schulzicke Viola zur Wehr setzen, mit Fee findet sie jedoch eine tolle Freundin, mit deren Hilfe sie wohl im Notfall auch die Welt aus den Angeln heben könnte! Fee gibt Nova durch ihre schrullige, sympathische Art den Mut, zu sich selbst zu stehen, während Nova für Fee wie ein Fels in der Brandung wird. Zusammen ergeben sie ein unschlagbares Duo, mit dem man zu gerne selbst mal eine Pyjama-Party feiern würde. Wer bereits Bücher von Tanja Voosen gelesen hat, wird nicht überraschen, dass in „Nova & Avon: Mein böser, böser Zwilling“ jede Menge Schmunzelmomente stecken. Ihr Schreibstil ist locker-flockig, humorvoll, skurril und unverkennbar. Typisch Tanja! Ihre Geschichten machen schlichtweg Spaß, zaubern einem ein großes Grinsen ins Gesicht und machen es schier unmöglich, sich von den fesselnden Seiten zu trennen. „Mein böser, böser Zwilling“ ist da keine Ausnahme. Die Handlung überzeugt mit eigenbrötlerischem Charme, der starken Entwicklung der Figuren und dem richtigen Maß an Ernsthaftigkeit, wenn es um die tolle Moral zwischen den Zeilen geht. In der Geschichte tauchen viele wiederkehrende Symbole auf, die vermuten lassen, dass Tanja Voosen viele, viele Geheimnisse noch nicht aufgedeckt hat. Nova steht wohl noch einiges bevor – und sicherlich wird sich darunter so manches Problem befinden! „Weitere verflucht gefährliche Bände sind in Vorbereitung“, steht noch vor dem Schmutztitel im Buch abgedruckt. Wir dürfen also auf ein Wiedersehen mit Nova (und Avon?!) gespannt sein! Fazit: Eine ausgeklügelte Handlung voller Magie und Charme? Check. Schräge Charaktere und skurriler Humor? Check. Spannung, Magie und eine große Portion Grinsezauber? Check. Gehört-in-jedes-Buchregal-Potenzial? Bingo! „Mein böser, böser Zwilling“, der Auftakt der „Nova & Avon“-Reihe von Tanja Voosen, bringt alles mit, was beste Leseunterhaltung braucht. Kaum hatte ich das Buch aufgeschlagen, war ich vom zauberhaften Schreibstil der Autorin gefesselt und wollte der bezaubernden Protagonistin bei ihrem ungeschickt-magischen Abenteuer zur Seite stehen. Denn Unterstützung kann Nova bei den fiesen Dingen, die sie erwarten, nur zu gut gebrauchen! „Mein böser, böser Zwilling“ ist mitreißend und aufregend, aber auch so herrlich humorvoll, dass man sich gar nicht von den Seiten trennen mag. Ich bin ganz verzaubert von diesem Buch und freue mich schon riesig auf ein Wiedersehen mit Nova! Für „Nova & Avon: Mein böser, böser Zwilling“ vergebe ich 5 Lurche.

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