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Sarang

Posted on 1.2.2020

»Inhalt« Alice fürchtet jeden Tag aufs Neue, das ihr geliebter Strand mit ihren noch geliebteren Personen verschwinden könnte. Während sie sich in den virtuellen Weiten des Meeres und des endlosen Horizontes zu verlieren droht, überschlagen sich in ihrer näheren Umgebung die Ereignisse. Doch nichts ist für Alice momentan schlimmer, als den Kontakt zum Strand und damit auch zu ihrer toten Schwester Maggie und ihrem Freund Danny, zu verlieren. Ihre Mutter möchte natürlich nur das Beste für sie und glaubt, mit einem Laptop-Verbot Alice wieder ins normale Leben scheuchen zu können, nicht ahnend, was sie da tatsächlich auslöst. Denn Alice möchte nun umso stärker den Mord an ihrer Schwester rächen und kommt dabei dem Täter gefährlich nahe. Näher, als sie selber glaubt... »Ist die Realität durch nichts zu ersetzen?« „Soul Beach II – Schwarzer Sand“ wartet trotz seines nahtlosen Übergangs an die Geschehnisse aus dem ersten Band mit einer neuen Atmosphäre auf. Zumindest erschien es mir so, da Kate Harrison den Handlungsort recht stark vom digitalen Strand – dem Soul Beach – in die Realität verlagerte. Sicherlich, der Strand ist noch immer enorm wichtig und eine von vielen Standsäulen, wie könnte es auch anders sein, doch die Realität ist und bleibt die Realität und ist somit durch nichts zu ersetzen. »Sich jagende Gänsehautschauer?« Alice Schwester Maggie ist in der Realität ermordet worden, so befindet sich auch der Mörder in der Realität und ich habe beim Lesen einen fiebrigen Gänsehautschauer nach dem nächsten bekommen. Die Handlung spielt nämlich nicht nur hauptsächlich in der realen Welt, sondern verlässt unseren gewohnten, beschaulichen Ort und sucht eine wahre Metropole auf, in deren buntem Trubel so einige Spannungsfallen am Wegesrand auf uns LeserInnen lauern. Welche flirrende und zu diesem Zeitpunkt für Touristen sowieso schon leicht gefährliche Stadt das ist, verrate ich nicht. »Traue niemandem!« Auch bleibt es nicht bei dem einen Mord an Maggie. Es wird weitere Opfer geben und nie wusste ich als LeserIn, wen es nun erwischen würde. Auch zieht sich durch weitere Tode der Kreis der Verdächtigen immer weiter zusammen. Alice muss um ihr und um das Leben der anderen bangen und weiß nie, wem zu trauen ist und wem nicht. Momentan meine ich, einen Verdacht zu haben. Denke mir aber dann, dass es damit jetzt sicherlich zu leicht ist und die Autorin mich im dritten Band vollkommen aus den Socken hauen wird. Aus den Socken gehauen« Aus den Socken hat Kate Harrison mich allerdings schon im zweiten Band gehauen. Während ich Band 1 mehr als anregenden Appetizer empfand, wirkt „Soul Beach II – Schwarzer Sand“ umso quirliger, verrückter, verschlungener und ja – auch realistischer. Vielleicht gerade durch den veränderten Schwerpunkt. Ich konnte mich besser in die Geschehnisse fallen lassen, die Sachen so hinnehmen wie sie sind und mir nicht dauernd hinterfragende Gedanken zu diesem mehr als merkwürdig anmutenden, virtuellen Soul Beach machen. »Dynamit im Spannungskocher« Alice wandelt durch die Handlung, erzählt ihre Sicht der Dinge auf die Entwicklungen mal im sachlicheren, meist aber im recht emotionalen Tonfall und wird gelegentlich von wenigen Zeilen des mutmaßlichen Mörders abgelöst, dessen Identität aber nach wie vor ein Geheimnis bleibt und durch seine gelegentlichen „Wortmeldungen“ immer weiter Dynamit in den brodelnden Spannungskocher wirft! »Mein Fazit« „Soul Beach II – Schwarzer Sand“ ist eine gelungene Fortsetzung, die mir wesentlich mehr mundet, als sein Vorgänger. Kate Harrisons zweiter Band wirft mehr Fragen auf, als er sie beantwortet, bietet jedoch eine vertrackt ineinander verschlungene Story zwischen virtueller und realer Welt, in der sich Sein und Schein, Opfer und Täter kaum mehr auseinander halten lassen, was ein kribbelndes Gefühl in den Fingerspitzen auslöste und dementsprechend eine rasante Empfehlung von mir erhält!

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