Profilbild von Sarang

Sarang

Posted on 1.2.2020

Noch nie hatte ich jemanden gesehen, dem die Angst so sehr ins Gesicht geschrieben stand. -S. 59 »Der Inhalt« Keiner glaubt an Oskari. Obwohl sein Vater während seines Rituals einen stattlichen Bären erlegt hat und ein Mann von imposanter Statur ist, scheint Oskari ihm nicht nacheifern zu können. Er ist schmächtig und vermag noch nicht einmal den traditionellen Jagdbogen zu spannen. Dennoch wird er in die Wildnis geschickt, wie es der Brauch verlangt, um innerhalb eines Tages und einer Nacht das Tier zu erlegen, das zeigen wird, was für eine Art von Mann er ist. Obwohl Oskari von Selbstzweifeln befallen ist und versucht, das beste aus seiner Situation zu machen, gibt er nicht auf. Auch dann nicht als plötzlich merkwürdige Dinge in der Wildnis geschehen und er Zeuge eines brutalen Zwischenfalls wird. Doch nicht nur das, plötzlich steht er dem Präsidenten gegenüber und ahnt, dass er nun die Verantwortung für das Leben dieses Mannes in der Wildnis trägt. Der wichtigste Mann Amerikas, der skrupellos gejagt wird. »Inhaliert« „Big Game – Die Jagd beginnt“ von Dan Smith habe ich in all seiner facettenreichen Spannungskraft innerhalb weniger Augenblicke inhaliert. Das erste Kapitel überzeugte mich bereits, doch der gesamte Handlungsverlauf übertraf meine Erwartungen. Ich fühlte einen beständigen Druck auf meiner Brust, als ich aus der Sichtweise des fast dreizehnjährigen Oskaris durch den Wald hetzte. Dan Smith hat seiner Hauptfigur – eben jenem Oskari – eine äußerst eindringliche Stimme verliehen, die mir oft den Atem raubte und um die ich große Ängste ausstand. »Temporeich« Obwohl „Big Game – Die Jagd beginnt“ nicht von sonderlich vielen Dialogen geprägt ist, haben die wenigen Dialoge dennoch das Tempo mit einem Schalk im Nacken intensiviert. Dieser Abenteuerroman umfasst gerade mal eine Zeitspanne von ungefähr 24 Stunden, die einem aber wie eine Ewigkeit vorkommen, wenn es darum geht, das nackte Überleben zu sichern. Dan Smith hat mich hautnah in die gnadenlosen Tiefen des Waldes geführt und ich wurde Zeugin einer einmaligen Jagd auf den wohl wichtigsten Menschen Amerikas. Den Präsidenten. »Auge um Auge und Zahn um Zahn« Der Schreibstil Dan Smiths beschwor beinahe schon viel zu lebendige Bilder herauf und ich konnte mich diesem Buch einfach nicht entziehen. Tatsächlich scheint die Handlungsidee recht simpel. Ein Junge muss ein Ritual in der Nacht zu seinem dreizehnten Geburtstag überstehen, indem er in der Wildnis ein Tier als Trophäe erlegt und am nächsten Morgen kehrt er als Mann zurück in sein Dorf zurück. Diese Tradition erinnerte mich ein wenig an das Ritual aus „300“, was nicht weiter störte, denn auf diesem Ritual basiert die Handlung ja nun. Der weitere Verlauf ist „nur“ eine Jagd. Doch da die Jagd für Oskari anders verläuft als geplant und es nicht mehr nur um das Erlegen eines Tieres geht und niemand den Ausgang vorhersehen kann, ist „Big Game – Die Jagd beginnt“ plötzlich ein packender Thriller, in dem „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ komplett zutrifft. Obwohl das Ende von „Big Game – Die Jagd beginnt“ abgeschlossen ist, ist eine mögliche Fortsetzung nicht auszuschließen, allerdings auch keine Pflicht. Somit erwartet hier niemanden ein böser Cliffhanger. »Mein Fazit« Dan Smith hat in „Big Game – Die Jagd beginnt“ einen brandheißen Stoff gewoben, der hochexplosiv von vielen genossen werden sollte. Ein abwechslungsreiches Abenteuer eines Jungen, der zum Mann wird und dabei entdeckt, dass wirklich etwas in ihm steckt. Ein Jugendbuch mit einer wundervollen Botschaft, die demonstriert, dass der Glaube an einen selbst Berge versetzen kann. Anmerkung: Dieses Buch entstand aus einem Drehbuch, so dass am 18. Juni 2015 der Film in den Kinos erscheint!

zurück nach oben