Sarang
»Inhalt« Annie Catrel arbeitet glücklich und zufrieden in der Social Media Firma Davidson & Croft Media in New York, während sie heimlich einen äußerst erfolgreichen Blog als Socialmedialite betreibt. Virtuell ist sie ein Star, im Real-Life sind ihre Kontakte auf ein Minimum beschränkt und sie frönt ein Leben als graue Maus. Als sie einen ironischen Verriss über den berühmten Rugby-Spieler Ronan Fitzpatrick schreibt, ahnt sie noch nicht, dass sie ihn kurz darauf als Klient in ihrer Firma betreuen wird. Eigentlich kein Problem, denn niemand kennt ihre Doppelidentität, wäre da nicht dieses leichte Kribbeln, das sie in seiner Gegenwart verspürt. Wären da nicht seine heißen Flirtattacken. Annie setzt sich zwar zur Wehr, aber kann sie wirklich auf ewig vor der ganzen Welt verheimlichen, wer sie in Wirklichkeit ist? »Das Mysterium der Vergangenheit« „Irish Players“ wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten erzählt. Obwohl die Figuren recht gut ausgebaut sind, spielen die Autoren eine lange Zeit mit dem Mysterium, das Annie Catrels Vergangenheit umgibt. Dies ist gerade am Anfang ein treibender Motor, der aber nicht über den schleppenden Einstieg hinwegtäuschen kann. Generell fehlt es „Irish Players“ an einem klar erkennbaren Handlungsverlauf oder –Ziel. Ohne erkennbaren roten Faden plätschert die Story seicht vor sich hin. So richtig langweilig gestaltete sich das Lesen dennoch nicht, da L.H. Cosway und Penny Reid die Gefühlswelt beider Charaktere recht intensiv nachzeichnen. »Dirty Talk« Angeheizt wird „Irish Players“ durch einige erotische Passagen, die beim Flirten, aber auch zu anderen Gelegenheiten, von „Dirty Talk“ unterstützt werden. Der Schreibstil weist einige Mängel auf, ist insgesamt aber immer noch als „gut“ einzustufen. Eine häufige Aneinanderreihung verschiedener Adjektive ließ mich so manches Mal die Augen verdrehen. Lange Sätze, abgetrennt durch viele „And’s“ mögen Geschmackssache sein, aber braune Augen in zwei aufeinanderfolgenden Sätzen mit einem originellen „braun“ zu beschreiben ist doch wirklich sehr fragwürdig. Nichtsdestotrotz gestaltete sich das Lesen der Geschichte ab ungefähr der Häöfte spaßig, spannend und unterhaltend. »Trick-Spiel« Besonders gelungen und erfrischend ist die innovative Idee des Switchens zwischen realer und virtueller Welt. Dadurch kreieren die Autoren eine sehr delikate Metaebene, z.B.: Annie agiert anonym als erfolgreiche Bloggerin und macht sich über Ronan ironisch lustig, als sie sich noch nicht kennen. Dieser reagiert darauf wütend und fährt Annies Pseudonym Socialmedialite an. In der realen Welt lernt er sie unmittelbar kennen, weiß jedoch nichts von ihrer „Doppelidentität“, so dass er die reale Annie anbaggert, usw. Bei diesem Trick-Spiel sind die Leser den Figuren immer einen Schritt voraus und wissen, dass das Geflecht aus Lügen, Geheimnissen und anonymen Identitäten irgendwann auffliegen wird. Das Wann, Wo und Wie heizt hierbei den Handlungsverlauf ordentlich an. »Mehr als unterhaltender Einheitsbrei« Bloggen und Social Media sind auf eine Art und Weise in den Handlungsverlauf integriert, der „Irish Players“ zu einem prickelnderem Leseerlebnis formt und den entscheidenden Unterschied zwischen unterhaltendem Einheitsbrei und origineller Unterhaltung macht. Der Charme von New York als Stadt und Irland als Land wird in Glanz, Glorie und Glamour durch die virtuelle Stars-und-Sternchen-Welt inszeniert. Was wiederum durch das Bloggen und die Social Media Kanäle verstärkt wird, so dass letztlich alle Komponenten rund zusammen laufen. »Fazit« Durch den Wechsel zwischen Realität und Fiktion und der erfrischenden Social Media/Blogging Idee, gepaart mit dem „Russischen-Roulette-Verstecken-Spiel“ zwischen den Protagonisten, ist „Irish Players“ eine wunderbar prickelnde Unterhaltungslektüre mit dem gewissen innovativen Kick.