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Simone Scamander

Posted on 31.1.2020

Worum geht's? Mitten in New Mexico liegt Serenity mit ihren gerade einmal 185 Einwohnern. Es ist die perfekte Idylle, es gibt Arbeit für jeden und keine Kriminalität. Wer hier lebt, muss sich um nichts sorgen. Und wenn Eli nicht diesen sonderbaren und äußerst schmerzhaften Anfall gehabt hätte, als er mit seinem Freund Randy versuchte, die Stadtgrenzen zu überqueren, hätte er sich wohl auch niemals Sorgen gemacht. Doch nur kurze Zeit später muss Randy die Stadt verlassen. An seine Versprechungen, Eli zu schreiben, hält er sich nicht, und Eli wird skeptisch. Irgendetwas stimmt nicht mit Serenity und seinen Bewohnern – und schon bald wird er es herausfinden … Meine Meinung: Mit „Im Auge der Macht“ startet Gordon Korman die „Masterminds“-Reihe, die sich zunächst als eine Utopie präsentiert: Schauplatz des Geschehens ist Serenity – eine Stadt voller Frieden und Harmonie, deren Bewohner die Bedeutungen des Wortes „Mord“ nicht einmal kennen. Dort ist alles so perfekt, dass man als Leser gleich ins Stutzen gerät. Schon nach den ersten Kapiteln möchte man die Charaktere an den Schultern packen und anschreien: „Hier stinkt’s gewaltig! Merkt ihr das denn nicht?!“ Nervosität und Neugierde machen sich in einem breit und machen mit jeder Seite mehr Lust zum Weiterlesen. Durch die allgegenwärtige Harmonie, die sich zu Beginn der Geschichte beinahe unangenehm aufdrängt, tauchen schnell viele Fragen auf. So ganz will man nicht glauben, was man zwischen den Buchdeckeln zu lesen bekommt, und man wundert sich darüber, wieso gewisse Begebenheiten noch von niemandem hinterfragt worden sind. Jüngere Leser werden sich daran allerdings kaum stören, sondern sich von der Pageturner-Atmosphäre mitreißen lassen, die das Erzähltempo immer stärker anzieht und mit viel Spannung auf die große Enthüllung hinarbeitet. Wurde das Geheimnis erst einmal gelüftet, gibt es auch für die ältere Leserschaft kein Halten mehr: Was Gordon Korman sich für seine „Masterminds“-Reihe ausgedacht hat, ist ebenso erschreckend wie faszinierend und bietet jede Menge Stoff – für schlaflose Nächte, zum Nachdenken und für die große Kinoleinwand. Dank der unterschiedlichen Protagonisten wird jeder junge Leser einen Charakter zwischen den Buchdeckeln finden, mit dem er sich identifizieren kann, Mädchen und Jungen gleichermaßen: Von Kapitel zu Kapitel wechseln sich der mutige Eli, die neugierige Tori, der überhebliche Malik, die brave Amber und der zurückhaltende Hector ab und erzählen einen Teil der Geschichte durch ihre Augen. Sie alle haben ihre eigenen Stärken und Schwächen und sind auf ihre Art und Weise zugänglich und interessant. Vor allem überzeugen sie jedoch gemeinsam, als Team, das mehr und mehr zusammenwächst und jeden einzelnen von ihnen wachsen lässt. Je näher die letzte Seite rückt, desto dramatischer und packender wird es. Gordon Korman greift ordentlich in seine Trickkiste und webt spektakuläre Elemente in die Handlung ein, die einen selbst als Leser nach Luft schnappen lassen. „Masterminds – Im Auge der Macht“ legt vom Anfang bis zum Schluss eine solch extreme Steigerung vor, dass man nach dem letzten – äußerst fiesen und gemeinen! – Satz gleich zur Fortsetzung greifen möchte. Fazit: „Masterminds – Im Auge der Macht“ von Gordon Korman ist der Start einer actiongeladenen Buchreihe für junge Leser, die Mädchen und Jungen gleichermaßen begeistern wird. In Serenity, der perfekten Idylle, sind die fünf Jugendlichen Eli, Tori, Malik, Amber und Hector einem grausamen Geheimnis auf der Spur, das ihr Leben erschüttern wird. Gordon Korman beschäftigt sich in seinem Auftakt mit schwerwiegenden Themen wie der Suche nach der eigenen Persönlichkeit, der Bedeutung von Freundschaft und den Grenzen der Moral, und verpackt all dies in einem spannenden und mitreißenden Roman, der auch älteren Lesern den Atem rauben wird. „Masterminds – Im Auge der Macht“ bietet jede Menge Stoff – zum Nachdenken, für schlaflose Nächte und die große Kinoleinwand – und hat den Titel „Pageturner“ absolut verdient! Für „Masterminds – Im Auge der Macht“ vergebe ich 4 Lurche.

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