Anna
Mit diesem Roman schafft Rachel Gibson eine wirklich sehr unterhaltsame, aber zum Teil auch bittersüße Geschichte! Das Buch fängt schon mit so einigen witzigen Szenen an, die sich auch im weiteren Verlauf der Geschichte immer wieder bemerkbar machen und das Gegengewicht zu den etwas ernsteren Aspekten bilden: Lexie, die Protagonistin der Geschichte, muss sich mit den Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit getroffen hat, auseinandersetzen und sich für deren Folgen verantworten. Dabei schafft Rachel Gibson meiner Meinung nach einen sehr authentischen Charakter für sie, mit dem man sich gut identifizieren kann. Das einzige, was mich an ihr wirklich gestört hat, waren die Listen, die sie ständig erstellt hat und die im Buch auch wirklich als solche abgedruckt sind… Aber auch alle anderen Figuren sind mir sehr schnell sehr sympathisch geworden und mir wirklich ans Herz gewachsen, allen voran natürlich Sean (^^). Die Beziehung zwischen ihm und Lexie ist weder übertrieben noch aus der Luft gegriffen (zumindest nicht mehr als in jedem anderen Liebesroman auch), sondern entwickelt sich ganz „echt“, was meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt für das Buch ist. Dagegen kam mir das Verhältnis zwischen Sean und Lexies Vater, der ja gleichzeitig auch sein Coach ist, etwas seltsam und gestellt vor, was leider an manchen Stellen dazu geführt hat, dass ich irritiert war und das Buch nicht richtig genießen konnte, obwohl der Schreibstil ansonsten durchgehend flüssig und leicht verständlich ist. Genauso positiv fallen auch die Überschriften der einzelnen Kapitel auf: ganz verschiedene (Film-)Zitate, Songtexte oder einfach irgendein Spruch, der die Atmosphäre des Kapitels gut beschreibt. Dadurch konnte man von Anfang an einen guten Einblick in das jeweilige Kapitel erhalten, was mir persönlich wirklich gut gefallen hat. Außerdem kann man so auch ein wenig besser den Überblick darüber behalten, wer die Geschichte von Sean und Lexie gerade erzählt, da der personale Erzähler von ihnen beiden verkörpert wird. Und auch wenn es mir persönlich besser gefällt, wenn ein Buch aus der Ich-Perspektive erzählt wird, hat es Rachel Gibson hier geschafft, dass ich mich auch mit der Er-/Sie-Perspektive sehr wohlgefühlt habe. Um es auf den Punkt zu bringen: „Kein Tag zum Verlieben“ von Rachel Gibson ist ein ausgesprochen witziger und liebevoll gestalteter Roman, der aber mit der Verantwortung, die Lexie für ihre Taten übernehmen muss, auch ein etwas ernsteres Thema anspricht. Gleichzeitig gibt es aber auch die ein oder andere sexy Szene, die jedes Frauenherz höherschlagen lässt. Generell hätte man die Geschichte und auch die Charaktere noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen lassen können, aber auch so kann ich guten Gewissens sagen: Die 3,5 Sternchen sind absolut verdient!