Anja
Oracle Year ist ein packender Thriller, der sich sehr mit der eventuellen Zukunft beschäftigt und bei dem es sehr viele 'Was wäre wenn's gibt. Will Dando ist eigentlich nur ein kleiner Musiker, der urplötzlich zu Großem bestimmt wird. Wie reagiert man nur in so einer Situation? Macht man Geld? Teilt er seine Prophezeiungen mit der Menschheit, um eventuell auch Leben zu retten oder verschweigt sie? Diesen Fragen muss sich nun Will stellen und von diesen Fragen hängt so viel ab. Zusätzlich will er seine Identität schützen, denn ansonsten wäre die ganze Welt auch hinter Will Dando her. Das Netz, um das Orakel, zieht sich im Laufe des Buches immer enger, und immer mehr Leute sind hinter ihm her und kommen immer näher. Er ist weder besonders schlau, noch besonders begabt. Und irgendwas scheint die Dinge auch zu steuern. Eine höhere Macht oder doch noch die Regierung? Und wieso hat ausgerechnet er die Prophezeiungen bekommen und wieso diese? Ein Lauf der Zeit mit diesen Fragen beginnt und die Länder geraten immer mehr aneinander und ein Krieg droht. Will Dando ist eigentlich ein kluger Kopf, der viele Notfallpläne in der Hand hat, aber einen Krieg stoppen? Das ist wieder eine Klasse für sich. Andererseits ist er ein Charakter, der viel zu Herzen nimmt und sich ziemlich viel Verantwortung und Schuld gibt. Im Laufe des Buches gewinnt er immer mehr an Stärke und seine Bedeutung und Ansichten auf das Weltbild verändern sich. Ein Kritikpunkt für mich ist allerdings, dass am Ende noch nicht ganz geklärt wurde, wieso es genau Will war und wieso man sich nicht wirklich in die Prophezeiungen einmischen konnte. Diese Fragen haben einen sehr wichtigen Platz in dem Buch eingenommen, wurden aber schließlich unbeantwortet zurückgelassen. Für mich war das wieder ein neuer Thriller, zu dem man sich viele Gedanken machen kann und man nicht weiß, was hinter der nächsten Seite auf einen zukommt.