Anja
Schon Nuala Ellwoods erster Thriller "Was ihr nicht seht" konnte mich begeistern, deshalb war mir klar, dass auch ihr neu übersetzer Thriller "Der Unfall" von mir gelesen werden muss! Und was soll ich auch anderes sagen, als dass er mich wieder überzeugen konnte. Gleich am Anfang wird Spannung aufgebaut, als man zum ersten Mal Protagonistin Maggie kennenlernt, die sich mitten in einer Gerichtsverhandlung befindet! Man erfährt nichts Genaueres und ist erstmal ziemlich verwirrt, weil man nicht genau weiß, was da gerade passiert, aber man hat sofort den Drang weiterzulesen. Das Buch startet damit, dass Maggie aus dem Koma aufwacht und erfährt, dass ihre Tochter tot ist und ihr Mann sie verlassen hat. Beides kann sie einfach nicht glauben, denn bis vor kurzem waren sie noch unglaublich glücklich gewesen! Doch leider hat Maggie keine Erinnerung, was in der Nacht, in der ihre Tochter gestorben ist, geschehen ist. Aber es wäre nicht Maggie, wenn sie einfach so aufgeben würde, sie ist fest entschlossen herauszufinden, was in jener Nacht passiert ist, da sie unter anderem auch nicht das Gefühl hat, dass ihre Tochter wirklich tot ist. Schon am Anfang stellt man sich die Frage, ob Maggies Tochter wirklich tot ist oder Maggie sich viele Dinge wie die Stimme ihrer toten Tochter, usw. nur einbildet. Im Laufe des Buches rätselt man immer mehr mit, da immer mehr Komponenten auftauchen. Auch Nuala Ellwoods Schreibstil ist super flüssig und baut stetig immer mehr Spannung auf. Maggie und ihre Tochter stehen natürlich in diesem Buch im Vordergrund, durch Rückblenden vor dem besagten Unfall fühlt man Maggies Beziehung zu ihrer Tochter noch viel mehr. Außerdem gibt es zwischen Maggies Kapiteln sogenannte Briefe von ihrer Tochter, die sich in irgendeiner Einrichtung befindet und darauf hofft, dass Maggie sie abholt. Ist das alles nur ein schlechter Scherz, ist ihre Tochter wirklich nicht tot oder was hat es damit auf sich? Die Briefe konnten mich wirklich sogar am meisten begeistern, da sie einfach die unbekannte Komponente noch mehr betont haben. Die Mutter-Tochter-Beziehung wurde wirklich sehr bewegend und genau ausgearbeitet, von der man einfach nur bis zum Ende hin fasziniert sein muss! Charaktere Grundsätzlich spielen wirklich nur Maggie und ihre Tochter Elspeth eine Rolle. Aber auch Nebencharaktere wie Maggies spätere Pflegerinnen/Freundinnen Sonia und Julia bereichern ihr Leben und somit auch das Buch. Maggie musste schon einiges im Leben durchstehen, psysische Probleme hatte sie schon in ihrer Jugendzeit, genauso wie auch Magersucht. Deshalb wird es hier umso komplexer, ob Maggie sich die Dinge wirklich nur einbildet oder ob sie als Mutter nicht doch wirklich wissen sollte, wenn ihr Kind wirklich tot ist. Könnte sie sich so sehr täuschen? Maggie war kein starker Charakter in dem Sinne, aber sie war fest entschlossen, die Wahrheit rauszufinden. Oftmals litt sie aufgrund der Erinnerungen rund um ihre Tochter oder ihrer Vergangenheit an Panikattacken, aber aufgeben tat sie keinesfalls. Tapfer ist sie auf die Suche nach der Wahrheit gegangen und hat nicht geruht, bis sie jedes einzelne Puzzleteil beisammen hatte. Das Ende Das Ende fand ich einfach nur genial! Es war spannend und gleichzeitig so überraschend! All die Fragen wurden hier natürlich aufgelöst, mit einer Entwicklung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Der Epilog, der danach noch folgte, hatte etwas von einem Happy End. Das Buch wurde hiermit perfekt abgerundet, sodass keine Fragen oder auch bestimmte erwartete Szenen ausblieben. Fazit Ein spannungsgeladener Thriller mit einem überraschenden Ende, der mich aufgrund der ausgearbeiteten Thematik rund um eine Mutter-Tochter-Geschichte, vollends von sich überzeugen konnte. 5/5 Sterne und eine Empfehlung meinerseits.