Tanja
Ich muss sagen, ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass mir Kylie Galen ans Herz wächst und dass ich sie wirklich sympathisch finde. Eigentlich ist sie ein anständiges Mädchen, tut eigentlich nie etwas Schlimmes, bis es durch ein Missverständnis dazu kommt, dass sie auf einer Drogenparty erwischt wird und sofort in die Schublade "Böses Mädchen" gesteckt wird. Dadurch wird sie ins Camp geschickt, worauf sie sich nicht wirklich freut, auch wenn es zuhause gerade nicht besonders läuft, da ihre Eltern sich scheiden lassen und Kylie überhaupt keine Ahnung hat, wieso auf einmal. Auch vom Camp will sie nichts wissen und erst Recht will sie nicht akzeptieren, dass sie tatsächlich in das "übernatürliche" Camp gehört, auch wenn sie schon immer wusste, dass sie doch nicht ganz "normal" war. Doch dann lernt sie Della, Miranda, Lucas, Derek und viele andere kennen, die ihr Leben vollkommen auf den Kopf stellen und ihr sogar dabei behilflich sind, herauszufinden, wer sie eigentlich wirklich ist. Kylie entwickelt sich im Laufe des Buches auch gewaltig. Sie war das ruhige Mädchen, die sich niemals etwas Böses vorstellen konnte. Doch viele Situationen und Geschehnisse brachten sie dazu, über sich hinaus zu wachsen, zu lernen, sich selbst kennen zu lernen und zu akzeptieren. Sie war mir in keinster Weise unsympathisch oder nervig, ganz im Gegenteil, ich habe immer wieder mit ihr gefühlt und durchgelebt. Schließlich kann ich mir auch nicht vorstellen, dass mein Leben gerade noch ganz normal war und im nächsten Moment überall Vampire, Werwölfe und andere Geschöpfe unter einem Dach leben. (Obwohl der Gedanke gar nicht so abwegig ist :p) Eine Liebesgeschichte ist natürlich auch vorhanden, und in dem Fall kann ich sogar sagen, nicht nur eine! Denn Kylie fällt es wirklich schwer, sich für einen Kerl zu entscheiden, denn jeder von ihnen hat etwas besonderes. Normalerweise mag ich keine Dreiecks-Beziehungen, aber die Geschichte dahinter ist hier einfach so interessant, dass ich unbedingt wissen möchte, für wen sie sich entscheiden. Denn ich weiß es wirklich nicht! Was mich allerdings leicht an der Handlung stört ist, dass bis zum letzten Viertel des Buches nicht wirklich etwas außergewöhnliches passiert, wie ich es in Fantasyromanen eigentlich erwarte. Es war nicht kritisch, und versteht mich nicht falsch, es wurde nicht einmal langweilig, denn der Leser lernt erstmal alles genau kennen. Die Personen, die Orte, das Camp und die Beziehungen unter den Campmitgliedern. Allerdings geschah für mich leider nichts überraschendes - außer am Ende. Denn das Ende fand ich widerum wirklich grandiös und bin sehr gespannt, wie es im zweiten Band weiter geht, denn ich kann es mir noch gar nicht richtig vorstellen. Der Schreibstil ist super einfach zu lesen, man verhaspelt sich nie und es tauchen keine Sätze auf, die man nicht versteht. Einige Sätze musste ich zwar wiederholt lesen, das lag aber nur daran, dass ich in dem Moment nicht glauben konnte, was da wirklich stand. Die 500 Seiten ließen sich lesen wie am Stück. Es wird außerdem aus der Sicht von Kylie geschrieben in der Erzählperspektive, dennoch konnte man alles genau nachvollziehen und im Geschehen dabei sein.