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Charleen

Posted on 30.1.2020

Ich bin sowohl ein absoluter Fan von "Aus-besten-Freunden-wird-mehr" Geschichten als auch von Geschichten mit viel Tiefgang und Emotionen. "Game On - Chancenlos" ist eine Mischung aus beiden und hat mein Herz wirklich berührt. Oft ist es ja so, dass das große Hindernis für die funktionierende Liebesgeschichte ein Ereignis aus der Vergangenheit ist - etwas, das die Protagonisten geprägt hat, von dem sie nicht loskommen und was ihnen beim Glücklich sein im Wege steht. Hier ist das anders. Natürlich haben auch hier beide mit etwas zu kämpfen, jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen. Aber hierbei ist das größte Hindernis einzig und allein ihre Freundschaft, an der ihnen alles liegt. Eine Welt ohne Ivy wäre wie eine Welt ohne Sonne - kalt, dunkel, ohne jede Anziehungskraft. Die Freundschaft der beiden entwickelt sich recht schnell und trotzdem spürt man auf Anhieb diese besondere Verbindung zwischen ihnen. Und dabei geht es zunächst auch nicht um sexuelle Spannung, sondern darum, dass beide sich - obwohl sie nicht alleine waren - immer alleine gefühlt haben und diese Einsamkeit wird durch ihre starke Freundschaft komplett ausgefüllt. Man kann deutlich spüren, wie wichtig sie einander sind und vor allem, wie sehr die beiden ihre Freundschaft schätzen und sie brauchen. Das ist auch etwas, das ich in den Büchern der "Game On"- Reihe so liebe. Die Chemie stimmt einfach immer und genau das wird auch dem Leser / der Leserin vermittelt. Man bekommt beim Lesen dieses besondere Feeling und kann sich gefühlsmäßig ganz und gar auf die Geschichte einlassen. Gray hat bereits im jungen Alter einen schweren Verlust erleiden müssen, über den er bis heute nicht hinweggekommen ist. Seitdem lebt er sein Leben nur für den Moment, kostet es vollkommen aus - oder denkt zumindest, dass er es tut. Als Footballspieler steht er im Rampenlicht und wird von allen Frauen angehimmelt. Und auch wenn er zunächst glaubt, dass genau das es ist, was er möchte, stellt er irgendwann fest, dass das nicht stimmt. Ivy ist die Tochter von Gray's zukünftigen Agenten und kennt das Leben der Footballer nur allzu gut. Sie ist eine unglaublich intelligente und ehrgeizige Frau, die ihren Platz im Leben aber noch nicht gefunden hat. Auch sie dachte, dass sie genau das tut, was ihr Spaß macht und liegt damit, ebenso wie Gray, falsch. Bei beiden tut sich, ab dem Zeitpunkt ihrer Freundschaft an, sehr viel in ihrem Leben. Sie öffnen sich gegenseitig die Augen, helfen dem anderen unbewusst dabei, einen anderen Weg einzuschlagen und erkennen nach und nach, was sie eigentlich vom Leben erwarten und was sie sich für ihre Zukunft wünschen. Dabei gibt es unfassbar viele tiefgründige und emotionale Momente der beiden, die beim Lesen unter die Haut gehen und mein Highlight in diesem Buch waren. »Die Summe meiner Existenz ergibt dich.« Und während sich ihr Leben zu verändern beginnt, fangen die beiden an, Gefühle füreinander zu entwicklen. Sowohl Ivy als auch Gray versuchen diese Gefühle zu unterdrücken, aus Angst, sie könnten ihre Freundschaft damit gefährden. Denn diese Freundschaft ist für beide das Kostbarste, was sie haben. Und zu lesen, wie beide alles für diese Freundschaft tun würden, wie sie versuchen, dass ihnen ihre Gefühle nicht in die Quere kommen und den inneren Kampf der beiden mit anzusehen - das ist der Grund dafür, warum dieses Buch mich so in seinen Bann ziehen konnte. Denn wie sich ganze Ganze weiterentwickelt und wie viel die beiden dabei durchmachen - man als Leser / Leserin durchlebt dabei selbst die unterschiedlichsten Emotionen. Ich selbst war manchmal innerlich so zerrissen, als würde ich selbst vor einer schweren Entscheidung stehen und wüsste nicht, was ich tun soll. Und Geschichten, bei denen man mit Kopf und Herz dabei ist - das sind meiner Meinung nach die Besten. Trotzdem gibt es eine Sache, die mich gestört hat. Die starke Anziehungskraft und die sexuelle Spannung zwischen den beiden war manchmal einfach zu viel. Schöne Momente wurden damit irgendwie zunichte gemacht und an ein bis zwei Stellen war das Ganze einfach nur viel zu übertrieben. Die immer wiederkehrenden tiefgründigen und wunderschönen Momente konnte das zum Glück wieder rausholen, aber weniger wäre hier definitiv mehr gewesen. Ich habe von der "Game On"-Reihe bisher Band 1, Band 2 und Band 4 gelesen und muss sagen, dass dieser hier zwar schwächer als der Vierte, aber weitaus besser als der Erste ist. Und von mir gibt es hierfür auch eine ganz klare Leseempfehlung!

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