gletscherwoelfchen
Diese Rezension bezieht sich nur auf den ersten Teil "Götterpfade" der Reihe. Während einer Schlägerei in einer Taverne lernt Gero die Kriegerin Esme und den Magier Derio kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb und begeben sich gemeinsam auf die Suche nach den zehn Steinen der Götter. Jedoch sind die Drei nicht die Einzigen, die hinter den Steinen her sind - und so kommt es, dass auf ihrer Suche danach jede Menge Gefahren auf sie warten... Ich bin erst durch das Cover auf den ersten Teil der Tetralogie aufmerksam geworden, was auf jeden Fall ein gutes Zeichen ist. Die intensive, aber dennoch nicht zu grelle, Farbgebung springt einem sofort ins Auge. Ich finde, dass sich die Farben optimal ergänzen. Alle haben einen leicht metallischen Hauch. Auch die Platzierung der einzelnen Elemente gefällt mir sehr gut und ist vorteilhaft gewählt worden. Das Cover wirkt weder zu vollgepackt, noch zu leer. Zu Beginn des Buches findet man eine ausführliche Landkarte vor. Sie hilft der Orientierung enorm und sieht dazu auch noch toll aus. Was zusätzlich bei der Strukturierung und Orientierung hilft, sind Zeit- und Ortsangaben, die immer mal wieder auftauchen. Ferner muss ich den Schreibstil des Autors loben: Durch den schnörkellosen und klaren Schreibstil ist es mir sehr leicht gefallen, der Geschichte zu folgen. Und das, obwohl häufige Perspektivwechsel vorliegen, die mich in anderen Büchern schon oft ein wenig aus der Bahn geworfen haben. Aber nicht so hier. Zu den Protagonisten habe ich eine geteilte Meinung. Am Anfang der Geschichte war ich überhaupt kein Fan von Gero. Er schien mir ein wenig zu naiv und neigte dazu, die Dinge schnell zu überstürzen. Aber dieses Bild von ihm änderte sich im Laufe des Buches. Im Laufe der Zeit wandelte er sich immer mehr ins Positive und wuchs mir so ans Herz. Esme mochte ich von Anfang an. Ich habe ihre ruhige und besonnene, aber dennoch starke Art wirklich Lieb gewonnen. Derio hingegen konnte ich - gerade zum Ende hin - nicht leiden. Anfangs war er noch einigermaßen sympathisch, aber irgendwann ging er mir nur noch auf die Nerven. Manchmal fühlte es sich so an, als sei ihm alles ein wenig zu Kopf gestiegen. Die Geschichte an sich hat mir allerdings wieder sehr gut gefallen. Die Grundidee ist zwar nicht völlig neu, jedoch gelingt es dem Autor, dennoch einige neue Elemente einzufügen. Zudem schafft er es, dass die Geschichte um die Drei konstant spannend und interessant für den Leser bleibt. Das Einzige, womit ich nicht richtig warm wurde, war die fehlende Tiefe an einigen Stellen. So wurden einige Ideen nicht vollständig ausgeführt oder aber nicht in den Zusammenhang eingeordnet. Zudem geschahen manche Ereignisse sehr plötzlich und waren für mich nicht immer zu hundert Prozent nachvollziehbar. Nichtsdestotrotz ist "Götterpfade" der gelungene Auftakt einer Tetralogie und empfehlenswert für alle High-Fantasy Liebhaber, die Gefallen an einem mittelalterlichen Flair finden und auch mal auf Tiefergehendes verzichten können. 4/5 Sternen