pias_booklove
Autor/in: Libba Bray Verlag: scholastic Seiten: 390 Preis: 11,99 USD geschmökert: 10.01.20 - 17.01.20 Inhalt The fifty contestants in the Miss Teen Dream Pageant thought this was going to be a fun trip to the beach, where they could parade in their state-appropriate costumes and compete in front of the cameras. But sadly their airplane had another idea, crashing on a desert island and leaving the survivors stranded with little food, little water and practically no eyeliner. What’s a beauty queen to do? Continue to practice for the talent portion of the program - or wrestle snakes to the ground? Get a perfect tan - or learn to run wild? And what should happen when the sexy pirates show up? Welcome to the heart of non-exfoliated darkness. Meine Meinung Das Buch hört sich sehr viel oberflächlicher an, als es dann doch wird. Es ist als Satire geschrieben. Es nimmt alles rund um den Schönheitswettbewerb aufs Korn und zieht vor allem diesen Schönheitswahn ins Lächerliche. Beispielsweise sind häufig „Werbeunterbrechungen“ zu finden, die auf lächerliche Art für fragwürdige Beauty-Produkte werben, die jedoch von der Realität erschreckenderweise nur einen kleinen Schritt entfernt scheinen. Natürlich soll das Buch in erster Linie unterhalten und vor allem diejenigen, die so einen sarkastischen Humor mögen, werden dieses Buch lieben. Aber mich hat es auch zum Nachdenken gebracht, in so mancher Situation, in was für einer Welt - womit vor allem die westliche materialistisch geprägte Welt gemeint ist - wir eigentlich leben. Vom Plot her darf das Buch keinesfalls Ernst genommen werden. Es soll ja gerade keine zu hundert Prozent schlüssige und logische Geschichte sein - meiner Meinung nach liest es sich sogar wie ein ganz typischer Actionfilm, in dem man sich als Zuschauer auch fragen könnte „Wie hat das denn jetzt bitte funktioniert?“. Aber in diesen Filmen wird auch oft über unrealistische Darstellungen oder Handlungsverläufe hinweggesehen und genau das muss man auch hier als Leser tun. Vieles wird aber auch ganz bewusst absichtlich ins Lächerliche gezogen oder gar vollkommen überzogen dargestellt, um zu unterstreichen, dass es sich um eine Satire handelt. Doch bei all den schrägen Handlungsverläufen und fragwürdigen Weltanschauungen wachsen einem die Protagonistinnen aber dann doch sehr ans Herz und es macht Spaß, sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu erleben, wie sie auf der einsamen Insel über sich hinauswachsen. Vor allem ist dieses Buch nämlich eine Geschichte über die Selbstfindung und Emanzipation der Protagonistinnen. Jede von ihnen, so oberflächlich doch am Anfang noch dargestellt, lernt der Leser mit der Zeit kennen und verstehen und währenddessen finden die Mädchen auch zu sich selbst und erkennen, was sie wirklich wollen: Selbstbestimmt leben. Und auch hier lassen sich wieder so viele Punkte finden, die zum Nachdenken anregen. An einer Stelle ist nämlich die Rede davon, dass Mädchen oder Frauen sich fast immer entschuldigen, wenn sie ihre eigene Meinung kundtun, in dem Sinne, dass sie sich überhaupt erst dafür rechtfertigen müssten, zu sagen, was sie denken und im nächsten Schritt auch schon direkt wieder Kleinbei zu geben. Doch die Mädchen im Buch erkennen und reflektieren ihr Verhalten und verbannen für sich das Wort „Sorry“ aus ihrem Wortschatz. Sie erleben eine ganze Menge in der Zeit, die sie auf sich gestellt sind und werden mit dem Verlauf der Geschichte immer selbstständiger und sind schließlich so weit zu erkennen, dass sie sich nicht länger kleiner machen wollen oder ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Leben unterdrücken müssen. Gerade dadurch, dass die Mädchen so über sich hinauswachsen, könnten sie vielen ein Vorbild sein. Eingebettet in eine satirische Story voller wirklich nicht unbedingt logischer Handlungsstränge finden sich hier starke Protagonistinnen, die mit Klischees aufräumen und sich nicht unterkriegen lassen. Fazit Es ist definitiv ein sehr viel stärkeres und wichtigeres Jugendbuch als es den Anschein erweckt und es könnte vor allem Leserinnen viel Mut machen. 4/5 Sterne