neueskapitel
Er war mein Professor. Doch er beobachtete mich trotzdem. Als ich sie dafür bezahlte, um sie im "Voyeur" zu beobachten, ahnte ich nicht, dass sie meine Studentin ist. Doch als sie als fröhlich strahlende Studentin in meine Astronomie-Vorlesung kam, war mir klar, dass ich nicht mehr ins "Voyeur" gehen darf. Dass ich aufhören muss, sie, die sich dort Geld fürs Studium verdient, zur Erfüllung meiner Lust zu beobachten. Aber ich schaffe es nicht, damit aufzuhören. Stattdessen wird die Versuchung, der Reiz des Verbotenen immer verlockender. Sie hat keine Ahnung, dass ihr Professor im "Voyeur" hinter der Glasscheibe sitzt. Ich kann nur hoffen, dass sie, sollte sie eines Tages die Wahrheit herausfinden, das selbe will wie ich. Denn nun, da ich alles an ihr gesehen habe, kann ich nicht mehr wegsehen ... Gestaltung und Schreibstil Der Roman wird abwechselnd aus den Erzählperspektiven der Protagonisten erzählt. Somit erhält man nicht nur einen Einblick in Oaklyns Gedanken, sondern auch in die von Callum Pierce. Vor allem durch Callums Vergangenheit ist dieser Erzählstil besonders wichtig und gutgeeignet für den Leser. Der Schreibstil ist flüssig und man erkennt die Unterschiede bei den Charakteren. Man hat das Gefühl, man lese wirklich ein Kapitel, dass von einem Mann geschrieben wurde und ich finde, dass sorgt für die Authentizität eines Romans. Charaktere Oaklyn Derringer ist eine Studentin der Biologie und möchte nach der Uni Physiotherapeutin werden. Sie ist gerade mal 20 Jahre alt und hält sich mit einen Stipendium und mehreren Jobs über Wasser. Durch die harte Arbeit, die sie neben ihren Studium meistert, ist meine Bewunderung für sie gewachsen, doch als sie den Job im Voyeur anfangt, kam ich ins Zweifeln, auch wenn ich die Intention dahinter verstehe. Sie will ihr Studium beenden und braucht das Geld. Callum Pierce, Professor in der Physikfakultät und Oaklyns Dozent in Astronomie. Er hat Kalifornien hinter sich gelassen aufgrund seiner düsteren Vergangenheit. Er hat einen besten Freund und auch mehrere Frauengeschichten, doch aufgrund seiner tiefsitzenden Ängste, kann er nie einen Schritt weiter machen und eine Frau auf längere Zeit halten. Mein Meinung (Spoiler!) Callum hat ein großes Geheimnis, was mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Seitdem kann er keine sexuellen Beziehungen mit Frauen eingehen. Wenn er sich mit ihnen verabredet, dann kommt es vielleicht zu seinem Kuss oder dass er sie befriedigt, aber er selbst hält sich zurück. Deswegen besucht er das Voyeur, weil er dort die Leute beobachten kann, ohne dass ihm seine Ängste oder schlimme Erinnerungen in die Quere kommen. Er hat sich selbst Befriedung holen. Ich persönlich fand es anfangs irgendwie komisch. Ein Mann der seine Abende damit verbringt in ein Club zu gegen und dort zu beobachten, was andere machen (sexuell gesehen). Eines Tages beobachtet er auch Oaklyn und kann sie seitdem nicht mehr vergessen. Er träumt sogar von ihr und wartet nur auf den Moment, wo die erotischen Träume zu Albträume werden. Doch dann nach den Weihnachtsferien findet er heraus, dass sie nicht nur seine Studentin ist, sondern auch dass sie eine Assistenzstelle bei ihm in der Fakultät hat. Sie fühlen sich beide zu einander hingezogen und auch wenn es verboten ist, so kann Callum noch weniger von ihr lassen und beobachtet sie im Voyeur, ohne ihres Wissens. Da Sex ja das zentrale Thema ist und weil Callums Ängste damit zu tun haben, kommt es oft drin vor, deswegen hatte ich manchmal das Gefühl ich lese einen Porno. Am Anfang kommt es häufiger drin vor und baut zum Ende immer mehr ab. Zwischen durch gibt es schöne Passagen, wo die beiden sich einfach nur unterhalten und ich dachte: "OMG, sie können sich auch nur unterhalten!" In gewisser Weise hat es mich sogar an Mister West von Vi Keeland erinnert nur, dass hier eindeutig mehr Erotik vorhanden ist. Hätte die Autorin, trotz des zenralen Sexthemas mehr Alltag eingefügt und damit meine ich nicht Oaklyns Job im Voyeur, sondern andere Seminare die sie besucht oder noch ein Gespräch mehr mit Olivia, ihre beste Freundin, dann hätte es mir vermutlich besser gefallen. Zum Ende hin hat es mir wieder richtig gut gefallen, weil Callum sich seiner Vergangenheit gestellt hat, doch was für mich ein bisschen komisch war, war die Tatsache, dass Oaklyn die erste und einzige Frau ist, die es geschafft hat, dass er intim mit ihr werden konnte.