l a r a ☀️
2031 - eine Welt, in der kaum ein Mensch ohne Handy durch die Straßen läuft, eine Welt, in der kaum ein Mensch ohne die App "Lux" durch die Straßen läuft. Lux spricht mit dir in einer von dir gewählten Stimme, vorzugsweise deine eigene. Sie weiß, was für Allergien du hast, was du magst und wo du dich aufhältst. Sie nimmt dir die Entscheidungen ab. Du stehst im Café? Lux weiß, was du trinken möchtest. Du stehst auf einen Typen? Lux weiß, ob ihr zusammenpasst. Rory nutzt Lux, aber seitdem sie auf der Eden Academy aufgenommen wurde und den geheimnisvollen North kennen gelernt hat, zweifelt sie immer mehr an dem ganzen System, das langsam einen immer größer werdenden Bestandteil der Gesellschaft einnimmt. Außerdem wird Rory von einer Stimme in ihrem Kopf geplagt, der "Zweifel". Sie darf niemandem davon erzählen, denn der "Zweifel" wird nur von Menschen gehört, die verrückt sind. Wäre das nicht genug, wird sie auch noch von einer ihrer Lehrerinnen immer wieder gepiesackt und muss sich mit dem Geheimbund der Academy herumschlagen. Mit der Zeit findet Rory auch immer mehr Dinge über die Vergangenheit ihrer toten Mutter heraus, die scheinbar auch an der Eden Academy war. Rory ist ohne ihre Mutter aufgewachsen, aber sie scheint sich damit gut abgefunden zu haben, weil sie nicht wirklich viel trauert, was ich ihr nicht unterstellen will. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter und geht bisher auf eine gewöhnliche Schule mit ihrem besten Freund. Sie sagt selbst über sich, dass sie nie zu den Coolen gehört hat, aber auch nicht zu den absoluten Verlieren. Nachdem sie allerdings von der Academy angenommen wurde, freundet sich plötzlich Hershey mit ihr an, die wiederum eher zu den "coolen" gehört und sonst niemals etwas mit Rory zutun haben wollte. Hershey kam mir von Anfang an seltsam vor, warum interessiert sie sich auf einmal so für Rory und will jede freie Minute mit ihr verbringen? Je weiter man in der Handlung voran kommt, desto mehr Sinn ergibt alles, ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen. Das ganze Buch war in der Ich-Form aus der Sicht von Rory verfasst und der Schreibstil war sehr angenehm. Ich konnte mich schnell in das Geschehen einlesen und habe das Buch ehrlich gesagt in einem Rutsch durchgelesen. Ich fand es anfangs ein wenig schwierig, das ganze mit der Stimme im Kopf und der App Lux zu verstehen. Ich dachte erst, sie einfach wie die Siri-App beim iPhone und habe erst nach einer Weile gemerkt, dass sie doch noch ein wenig intelligenter als Siri ist und noch ein wenig mehr weiß. Diese Ähnlichkeit zeigt allerdings, dass eine solche Entwicklung der Gesellschaft und des Anteils von Apps in unserem Leben gar nicht mal so abwegig ist. Ich selbst gehe eigentlich nie ohne mein Handy aus dem Haus, klar, ich lasse keine App entscheiden, was ich im Café essen will, aber es kommt immer näher ran. Lux sucht einem schließlich nach Interessen Produkte aus, die ich kaufen oder essen "möchte" und wenn man es mal genau sieht, ist das auch schon heute möglich. Schließlich gibt es ja schon die Möglichkeit durch Cookies, die, so weit ich weiß, die Werbung und sonstiges in deinem Internet anpassen können, sodass mehr Produkte angezeigt werden, die in deinem Interesse sein könnten. Okay, das ganze war vermutlich ein wenig umständlich dargestellt von mir, aber ich hoffe, ihr habt verstanden, was ich damit sagen wollte. Die Umsetzung des Buch es fand ich also ziemlich gut. Ich hatte mit ein wenig Mysterie und weniger ... Realität gerechnet, aber ich war positiv überrascht. Fazit: Lauren Miller hat eine Welt erschaffen, die gar nicht mal so entfernt von unserer liegt. Dazu hat mich eine sympathische Protagonistin mich mit auf ihre Reise genommen, wie sie versucht, mehr über ihrer Vergangenheit herauszufinden und dabei über interessante und zugleich gefährliche Entwicklungen für die Zukunft stolpert. Allerdings war mir das Ende zu offen, es blieben zu viele Fragen offen.