Glitzer
„Kannst du so tun, als würdest du mich lieben, Camden? So tun, als wäre ich deine Sonne und dein Mond und als könntest du mir nicht widerstehen?“ (Jeanie zu Camden in The Penthouse Prince) Worum geht’s? Eigentlich wollte Jeanie nur mit Camden, Boss der Firma, über ihren Abteilungsleiter reden und so ihre Kündigung verhindern. Doch soweit kommt sie nicht. Camden schlägt ihr einen unglaublichen Deal vor: Bei ihm leben, ein hohes Gehalt, neue Klamotten, ein Auto. Was sie dafür tun muss? Seine Verlobte spielen. Denn Camden will die Firmenanteile seines Vaters haben. Und der verlangt eine Hochzeit. Blöd nur, dass Camdens eigentliche Verlobte gerade fremdgeht und er sowieso nicht an Liebe und Ehe glaubt. So kommt Jeanie ihm gerade recht. Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto aufwendiger wird die Scharade und desto schwieriger wird das Verhältnis der beiden zueinander… The Penthouse Prince ist Band 1 der Billionaire Dynasties Buchreihe, ist allerdings in sich geschlossen und kann als One Shot gelesen werden. Schreibstil / Gestaltung Die Covergestaltung sagt mir nicht so sehr zu. Der nette Herr auf dem Cover passt nicht zu Camden, wie er im Buch dargestellt wird und wirkt eher, als würde er sich auf einer Escortseite präsentieren. Für das Buch habe ich mich definitiv nicht aufgrund des Covers entschieden. Das Buch besteht aus 31 Kapiteln und einem Epilog. Das Buch ist in der dritten Person geschrieben und wechselt nicht - wie oft bei solchen Büchern – zwischen den Charakteren. Die Schreibweise ist leicht und angenehm zu lesen, man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen. Mein Fazit Für das Buch habe ich mich aufgrund des Klappentexts entschieden. Die Idee, dass ein CEO eine falsche Verlobte hat, ist nicht neu, dennoch dachte ich mir, dass die Geschichte durchaus lustig sein könnte. Gleich vorweg: Ja, diese Geschichte ist nicht innovativ, das Rad wird nicht neu erfunden und bis zu einem gewissen Grad ist der Verlauf auch vorhersehbar. Trotzdem konnte mich das Buch größtenteils überzeugen. Camden und Jeanie sind zwei interessante Charaktere. Camden, der harte, glatte CEO ohne Gefühle, war mir anfangs sehr unsympathisch. Im Laufe des Buchs entwickelt er sich, zeigt verschiedene Facetten und vor allem erfährt man auch, was ihn antreibt, diese Fakebeziehung überhaupt zu führen. Spätestens bei der Hälfte des Buchs war ich verliebt in Camden. Jeanie besticht durch ihre Natürlichkeit. Anfangs von der Idee stark verunsichert, nutzt sie ihre Position, Camden die Stirn zu bieten, was sich niemand anderes traut. Sie ist aber auch die einzige, die hinter die Maske schaut, die Camden stets als Fassade trägt. Nicht nur einmal gibt es zwischen beiden witzige Dialoge und beide fangen an, sich miteinander zu arrangieren. Während ich die Geschichte zwar von Anfang an unterhaltsam und angenehm zu lesen fand – man hat hier eine wirklich seichte, anspruchslose Unterhaltung -, erreichte nach der Hälfte das Buch auch mein Herz. Immer wieder lassen Situationen den Leser die Beziehung zwischen Camden und Jeanie neu betrachten. Mehr als einmal wollte man wahlweise Camden oder Jeanie und manchmal auch beide schütteln und aufs Offensichtliche hinweisen. Getrieben von der Hoffnung, dass alle Puzzleteile am Ende doch an ihren Platz fallen, las ich immer weiter. Doch je weiter man zum Ende kam, desto doller tat plötzlich mein Herz weh. The Penthouse Prince wirkt wie eine Geschichte ohne viel Tiefgang, im Grunde genommen sogar relativ platt und anspruchslos. Tatsächlich verstecken sich aber verschiedene Aspekte in der Geschichte, die die Story interessant und ansprechend machen. Starke Charaktere, eine gute Portion Witz, knisternde Erotik in einer guten Dosis und jede Menge Herzschmalz und Herzschmerz. Einzig der Punkt, dass der zeitliche Zusammenhang der Geschichte sich in einem sehr engen Rahmen bewegt, störte mich etwas, da er die eh schon maue Glaubwürdigkeit, sich auf einen derartigen Deal einzulassen, noch weiter beschränkt. Hier kann man auf jeden Fall bedenkenlos zugreifen, sofern man eine solide Liebesgeschichte mit Drama, Spaß und Erotik sucht, aber keine aufwendige Geschichte sucht. ****es folgen im Weiteren mögliche Spoiler**** Natürlich war es gewissermaßen von Anfang an klar, dass beide sich wirklich ineinander verlieben. Dennoch war ich von dem Weg dahin überrascht und begeistert. Camden zeigt verschiedene Facetten und sobald man erfährt, dass der Tod seiner Mutter ihn antreibt und sein übergeordnetes Interesse gar nicht Macht und Geld, sondern Rache an seinem Vater ist, betrachtet man ihn in einem anderen Licht. Seine Schlafprobleme, die ständige Müdigkeit – man leidet mit ihm und freut sich umso mehr, dass Jeanie ihm helfen kann. Aber auch Jeanie kämpft mir ihrer Vergangenheit und ist nicht bereit, Camden um Hilfe zu bitten. Dieser überrascht den Leser aber immer wieder, weil er stets ein Auge auf die Jeanie hat und ihre Probleme – ohne ihr Wissen – angeht und teilweise löst. Gegen Ende hin war ich schockiert, wie sich nach der Hochzeit das Verhalten der beiden zueinander änderte, nur weil Camden nicht die Eier in der Hose hatte, anzuerkennen, dass er fähig ist zu lieben und geliebt zu werden. Die letzten Seiten vorm Epilog waren wirklich hart und gingen mir an die Nieren und in die Augen. Umso schöner war dafür aber dann der Epilog.