breonna
In der Todeszone von Tschernobyl liegt das fiktive Dorf Tschernowo. Die meisten Menschen halten sich fern von diesem Ort, an dem eine unsichtbare Gefahr alles durchdringt: die Pflanzen und Tiere, den Boden, das Wasser,... Kaum jemand will sich der Strahlung aussetzen, die selbst viele Jahre nach dem Reaktorunglück noch ihre zerstörerische Kraft entfaltet. Doch es gibt einige, die beschlossen haben, zurückzukehren. Die meisten von ihnen sind alt und sie scheren sich nicht um Radioaktivität. Fernab der großen Städte führen sie ein ruhiges, unbehelligtes Leben ohne Mobiltelefone und Termine. Baba Dunja ist eine von ihnen. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte und berichtet aus dem Leben in dem abgelegenen Dorf. Frech und unbeugsam, ein bisschen altmodisch, streng, aber warmherzig philosophiert, schimpft und plaudert sie über ihr Leben in einer kleinen, sehr speziellen Welt, in der der Tod viel von seinem Schrecken verloren hat. Aber als dann eines Tages Fremde im Dorf auftauchen, ist es plötzlich vorbei mit der Geruhsamkeit. Das kleine Büchlein liest sich flott und kurzweilig. Und obwohl die Erzählung meist humorvoll und locker daherkommt, schwingen doch auch ernste, nachdenkliche Töne mit. Wie bewahrt man sich seine Lebensfreude in einer scheinbar lebensfeindlichen Welt? Baba Dunja jedenfalls hat ihren Weg gefunden.