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buchkenner

Posted on 24.1.2020

Jane Haper entführt uns mit ihrem Thriller "Ins Dunkel" mitten in den australischen Busch. Fernab der Zivilisation soll Alice Russel, Angestellte in einem erfolgreichen Familienunternehmen, mit 4 weiteren Kolleginnen eine Teambuildingmaßnahme absolvieren. Die Aufgabe für die Frauen besteht aus einer mehrtägigen Wanderung durch den Busch, nur mit Kompass und Karte bewaffnet. Am Tag der erwarteten Rückkehr, kommen allerdings nur 4 Frauen zurück, alle außer Alice. Ermittler Aaron Falk nimmt die Ermittlungen auf. Meinung: Die Autorin hat auf einen spannungsreichen Thriller hingearbeitet, was ihr leider nur zum Teil gelungen ist. Das Setting lädt natürlich sehr ein. Ein dunkler Wald, weit und breit keine Rettung und eine Gruppe einsamer Frauen. So weit so schön. Dazu kommt der klassische Aufbau mit mehreren Verdächtigen und einem unklaren Tatbestand. Auch das kann durchaus seinen Reiz haben. Leider lässt der Thriller für mich trotzdem an Spannung missen. Die wirklich bedrohlichen Szenen und Stimmungen gehen unter Geplänkel über Kleinigkeiten ein wenig unter. Schade drum, denn aus dem Setting hätte man atmosphärisch mehr machen können. Trotzdem war die Spannung zumindest teilweise thrillertauglich und damit in Ordnung. Etwas mehr Probleme hatte ich da tatsächlich mit den Charakteren. Es war für mich niemand dabei, den ich wirklich sympathisch gefunden hätte oder mit dem ich mich hätte identifizieren wollen. Alle waren irgendwie zickig und sehr oberflächlich. Die Ermittler fand ich noch am normalsten und auch am ehesten sympathisch, wobei nicht so viel über sie berichtet wurde. Der stärkste Pluspunkt des Buches waren für mich die einzelnen Handlungsfäden, die gut vernetzt wurden. Die Ideen waren stimmig und nicht unlogisch. Hier hat Jane Harper einen soliden Job gemacht. Fazit: Ein solider Thriller, mit ausbaufähiger Spannung und wenig liebenswerten Charakteren.

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