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buchkenner

Posted on 23.1.2020

Mit Amnesie geht der Autor Michael Robotham auf Spurensuche in die Vergangenheit. Sein Protagonist Detective Inspector Ruiz verliert nach einem Schusswechsel seine Erinnerungen an die Zeit vor dem gefährlichen Ereignis und versucht mit Hilfe von Psychologe Joe O´Loughlin die Bruchstücke zusammen zu setzten. Das hat höchste Priorität. Nicht für ihn selbst, sondern für ein kleines totgeglaubtes Mädchen, das vielleicht doch noch leben könnte. Meinung: Michael Robotham hat einen cleveren Weg gewählt diesen Kriminalroman zu schreiben. Durch die Erinnerungslücken des Protagonisten erfährt der Leser im Prinzip zeitgleich mit dem Detective die Einzelheiten, die durch die Amnesie nur langsam zurückkommen. So erlebt man den Fall Schritt für Schritt und wird durch die Story hindurchgeführt. Für mich ein gelungenes Mittel, um den Leser hautnah dabei sein zulassen. Leider sorgt diese Art des Schreibens zeitweise auch für Langeweile, denn sie schwankt sehr im Tempo. Wenn eine Welle an Erinnerung zurückkommt, kann es plötzlich ganz schnell gehen und die Ereignisse überschlagen sich. Diese Stellen sind natürlich richtig spannend. Zeitweise kämpft der Protagonist aber immer wieder mit den selben Wissenslücken und das Tempo wird sehr gedrosselt. Ein Auf und Ab also. Über den Roman hinweg überwiegen allerdings die spannenden Teile. Was unter anderem auch dem Schreibstil des Autors zu verdanken ist. Dieser liest sich für mich besser als im ersten Teil der Reihe. Die Geschichte selbst kann mit interessanten Ideen und unerwarteten Wendungen überzeugen. Ein buntes Geflecht aus Intrigen und fiesen Machenschaften bringt Abwechselung und die handelnden Charaktere tragen ihren Teil bei (auch wenn Ruiz als alternde Polizist mit versautem Privatleben ein wandelndes Klischee ist) Fazit: Ein solider Thriller der die meiste Zeit punkten kann, ab und zu aber langweilig wird. Daher gute 4 von 5 Sterne

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