buchkenner
Meinung: Bei so einem gewaltigen Buch weiß man kaum, wo man mit seiner Meinung beginnen soll, doch ich versuche es in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Der Übergang ist Vieles - beeindruckend in seiner komplexen Idee, sprachgewaltig bis man es fast nicht mehr hören kann, fesselnd und langweilig zur gleichen Zeit. Ein Roman, der mich sehr zwiegespalten zurücklässt und so viele Eigenarten besitzt, das hier nicht alle zur Sprache kommen können. Eine Sache ist mir aber auf jeden Fall besonders wichtig zu sagen, lest das Buch bis zum Ende auch wenn euch zwischendurch der Geduldsfaden reißt. Es lohnt sich. Der Beginn des Buches ist klasse und erinnert ein wenig an einen klassischen Thriller. Dann macht der Autor einen großen Cut und der Leser landet in einer dystopischen Welt, die völlig überladen ist mit Figuren und Beschreibungen und mich zu Tode gelangweilt hat. Ich weiß das an dieser Stelle schon einige Leser abgebrochen haben, was ich selbst auch überlegt hatte. Rafft euch auf, es wird wieder besser. Versprochen. Denn der dritte Teil bietet wieder eine Menge Schönes. Er spielt nach wie vor in der dystopischen Welt, erinnert aber mehr an einen Abenteuerroman mit Fantasyaspekten. Er beschränkt sich wieder auf eine Gruppe von Personen, sodass es gelingt eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Eine Sache die mir im mittleren Abschnitt klar gefehlt hat. Zu viele Namen, distanziert erlebte Schicksale, die nicht an mich rangekommen sind. Was schade ist, da die Personen, die man näher kennenlernt, eigentlich ziemlich spannend sind. Sie handeln nicht immer nachvollziehbar, aber sie sind auf jeden Fall nicht uninteressant und genau das trifft auch auf den Kern der Geschichte zu. An vielen Stellen ist nicht alles logisch oder der Autor macht es sich zu einfach. Manchmal wird es fast esoterisch und trotzdem kann man dem Autor nur Respekt zollen. Respekt für eine großartige Idee und das Händeln dieses 1000 Seiten Wälzers, der ja nur Band 1 einer Triologie darstellt. Fazit: Hin- und hergerissen zwischen Bewunderung und Kopfschütteln. Auch wenn ich zwischenzeitlich fast verzweifelt wäre, möchte ich das Leseerlebnis doch nicht missen.