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buchkenner

Posted on 23.1.2020

Inhalt: Der junge Daniel begleitet seinen Vater eines Tages an einen besonderen Ort. Den Friedhof der vergessenen Bücher. Nur wenige Glückliche bekommen diesen Ort je zu sehen und dürfen sich dort ihr Seelenbuch aussuchen, ein Buch das sie hüten sollen wie ihren Augapfel. Daniel greift zielstrebig zu dem recht unbekannten Buch "Der Schatten des Windes" und ist schon bald völlig von seiner Geschichte und der des Autoren eingefangen. Er ahnt noch nicht, das er sich mit seiner Wahl in ein Abenteuer stürtz, das ihn sein ganzen Leben lang begleiten wird. Meinung: Der Schatten des Windes gehört mittlerweile klar zu den Klassikern unserer Zeit. Carlos Ruiz Zafon schuf mit diesem Roman einen Welterfolg - zu Recht. Kaum jemand schafft es so wie er Sprachpoesie, Handlung und Charaktere zu vereinen. Vor der großartigen Kulisse Barcelonas in Kriegszeiten lässt er Rätsel entstehen, knüpft Handlungsfäden, die sich immer wieder aufzulösen scheinen, bis man am Ende den Knoten in der Hand hält. Viel prasselt dabei auf den Leser ein. Zahlreiche Namen ob von Personen oder Straßen, zahlreiche Verbindungen die sich wie ein Geflecht durch Raum und Zeit ziehen. Das macht die Lektüre durchaus nicht anspruchslos. Es muss aber gesagt werden, das sich die Mühe lohnt. Die Geschichte hat eine Sogwirkung, die den Leser kaum ruhen lässt. An mancher Stelle gerät sie durch die Fülle an Information etwas ins Stocken, bevor sie aber durch das nächste Rätsel schnell wieder an Fahrt aufnimmt. Neben der Geschichte sollten vor allem den Charakteren noch die nötige Aufmerksamkeit gewidmet werden. Selten sind mir in Romanen so markante Gestalten begegnet, die mit solcher Inbrünstigkeite Lieben und Hassen, Kämpfen und Versagen. Dabei bringt jede Figur ihre ganz persönlichen Eigenarten mit, die trotz aller Individualität Gemeinsamkeiten hervorbringt. Fazit: Lasst euch verzaubern. Lest dieses Buch genauso intensiv wie der Autor es verfasst hat.

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